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Weihnachten in unseren Partnerstädten

Weihnachtsmann vor Weihnachtsbaum in Kasan

Andere Länder, andere Sitten – das gilt auch an Weihnachten. Wie feiern unsere Partnerstädte eigentlich Weihnachten? Meine Kolleginen, die bei der Stadt Braunschweig für die internationalen Beziehungen zuständig sind, haben sich in den Partnerstädten umgehört.

Familienfeste in Bandung

Ja, auch in Indonesien ist Weihnachten ein staatlicher Feiertag: Die Indonesier haben am 25. Dezember frei, der christliche Teil der Bevölkerung feiert dann ganz ähnlich wie wir die Geburt Christi. Das Fernsehen zeigt schon im Vorfeld klassische Weihnachtsfilme. Weihnachten ist in Bandung vor allem ein Familienfest: Verwandte werden besucht und alle essen gemeinsam zu Hause ein leckeres Mahl.

Fünf Frauen in farbenfroher Kleidung sitzen auf dem Fußboden, dahinter stehen zwei Frauen, in der Mitte ein Weihnachtsbaum. Alle Frauen halten Geschenke in der Hand.
Familienfeier in Bandung: Diese Frauen haben gerade Geschenke ausgetauscht. Foto: privat

Weihnachtliches Menü in Bath

Weihnachten wird in England am 25. Dezember in der Familie oder mit Freunden gefeiert. Essen steht dabei im Vordergrund – für die Kinder natürlich auch Geschenke. Aber während es hier nur für den Heilig Abend traditionelle Gerichte gibt, zelebrieren die Engländer das Weihnachtsessen am 25. Dezember mit einem reichhaltigen Menü: Gebratener Truthahn mit Füllung, Würstchen im Schlafrock, Bratkartoffeln, Rosenkohl, und flambierter Christmas pudding mit viel Brandy. Nach dem Essen gehen die Engländer spazieren – kein Wunder nach dem Menü … Um 15 Uhr sitzen sie wieder (oder noch) zu Hause, denn dann überträgt das Fernsehen die Weihnachtsansprache der Queen – ein Muss für die royaltreuen Engländer.

Neben den Familientraditionen am ersten Weihnachtstag ist der Advent in Bath vom Weihnachtsmarkt dominiert. Die sonst auch wundervolle historische Stadt verwandelt sich im Advent in ein funkelndes, stimmungsvolles Weihnachtsdorf.

Beleuchtete Weihnachtsmarktstände unter einem großen Baum.
Weihnachtsmarkt in Bath. Foto: Visit Bath

Späte Weihnachten in Kasan

In der tatarischen Hauptstadt Kasan leben neben Russen, Tataren, Juden, Ukrainern und Russlanddeutschen insgesamt 115 Ethnien friedlich mit- und nebeneinander. Weihnachten wird von der russisch-orthodoxen Kirche nach dem Julianischen Kalender gefeiert: am 7. Januar. Weil nach der Russischen Revolution 1917 christliche Feierlichkeiten verboten wurden, sind viele Weihnachtstraditionen zu Neujahrstraditionen geworden. Und da Neujahr auch von allen anderen Ethnien und Religionen gefeiert wird, ist der Feiertag weitaus wichtiger. Zum 1. Januar schmücken die Russen einen Baum und beschenken sich.

Am 7. Januar feiern dann die russisch-orthodoxen Christen Weihnachten. Als Familie gehen sie in die Weihnachtmesse, die die schönste und wichtigste Messe des Jahres ist. Anschließend isst die Familie gemeinsam: Auch in Russland biegt sich der Tisch unter der Last der vielen Gerichte. Eine besondere Tradition ist es, sich etwas in der Weihnachtsnacht zu wünschen.

Blick auf den Palast der Landwirte im Winter in Kasan. Beleuchtete Dekorationen.
Kasan leuchtet in der Weihnachtszeit, auch wenn es eher den Feierlichkeiten zum Neujahr gilt. Foto: Stadt Kasan

Lichterfest in Kiryat Tivon

Weihnachten wird in Israel gemeinhin nicht gefeiert. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Während die Juden in Kiryat Tivon vor allem Hanukah, das jüdische Lichterfest, feiern, kommen Christen aus aller Welt nach Israel, um in Bethlehem, Nazareth und Jerusalem das Weihnachtsfest zu begehen.

Miriam Rauch entzündet die letzte der acht Kerzen imMenorah, dem typischen Kernzenhalter. Foto: privat

Kiryat Tivon gehört zum Großraum Haifa, der geprägt ist vom friedlichen Zusammenleben von Juden, Moslems und Christen. Deshalb wird in Haifa ein Festival organisiert, „The Holiday of Holidays“, bei dem Hanukah, Weihnachten und Ramadan gemeinsam gefeiert werden.

Dekoration für das Festival „Holiday of the Holidays“ in Haifa. Foto: privat

Millionen Lichter in Magdeburg

In Magdeburg sind die weihnachtlichen Traditionen erwartungsgemäß ganz ähnlich wie die in Braunschweig. Allerdings gibt es in diesem Jahr etwas besonders zu berichten: Zum Weihnachtsmarkt erleuchten hunderte Kilometer lange Lichterketten die Stadt, 500 Christbaumkugeln und 320 geschmückte Laternen und 60 leuchtende Skulpturen verwandeln Magedburgs Innenstadt in ein Lichtermeer.

Vor dem Magdeburger Dom erstrahlt die Lichterwelt bis zum 2. Februar. Foto: Magdeburger Weihnachtsmarkt GmbH/Andreas Lander

Der Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 30. Dezember geöffnet, die Lichterwelt leuchtet noch bis zum 2. Februar. Vielleicht haben Sie ja Lust auf einen Ausflug in unsere Nachbarstadt?

Weihnachten in Nîmes

Der Heiligabend wird in Frankreich mit Familie und Freunden bei einem Festessen zelebriert. Typisch sind mehrere Gänge mit Austern, Foie gras, Kapaun, Wild oder Fisch und einer Bûche de Noel. Krönender Abschluss und letzter Gang des Weihnachtsessens ist das Festmahl der dreizehn Desserts, die Jesus und die zwölf Apostel symbolisieren:  Walnüsse, getrocknete Feigen, Rosinen, getrocknete Datteln, Quittenbrot, Geleefrüchte, ein besonderes Fladenbrot, weißes Nugat und schwarzes dunkles Nougat, rotes Nougat, Apfelsinen, Zuckermelone und das Calisson. Wer da noch hungrig bleibt, dem ist nicht zu helfen.

Um Mitternacht beschenken sich die Erwachsenen, während die Kinder ihre Geschenke erst am Morgen des 25. Dezembers auspacken dürfen. Auch in Nîmes gibt es einen Weihnachtsmarkt, der bis zum 5. Januar mit Riesenrad, Schlittschuhbahn und einer Weihnachtseisenbahn zum Mitfahren begeistert.

Projektionen am Amphitheater in Nîmes. Foto: Stadt Nîmes

Deutsche Weihnachten in Omaha

Unsere Partnerstadt Omaha liegt in Nebraska, wo viele deutsche Vorfahren haben. Das prägt die Feierlichkeiten. Während die Amerikaner im November die Häuser schmücken und mit dem Black Friday der offizielle Start der Weihnachtseinkäufe beginnt, verwandelt sich Omaha in eine Stadt voller Lichter und Farben. Jedes Museum, jede Kirche und jeder Einkaufsladen wird mit Bäumen und Lichtern geschmückt. Von überall ertönen Weihnachtslieder, mit ein bisschen Glück sogar als Christmas Carol gesungen von den Nachbarn.

An Heiligabend geht die Familie gemeinsam zur Kirche, anschließend legen sich alle schlafen. Am ersten Weihnachtstag werden morgens die Geschenke ausgepackt, anschließend kommt die Familie zum gemeinsamen Essen zusammen. Ab dem 26. Dezember beginnt wieder der Alltag.

Ein Ehepaar in Tracht vor einem geschmückten Weihnachtsbaum.
Vera und Heinz Olk in schwarzwälder Tracht vor einem Weihnachtsbaum. Weil viele Menschen aus Nebraska deutsche Wurzeln haben, werden hier die weihnachtlichen Traditionen mit deutschen vermischt. Foto: privat

Sousse

Kaum zu glauben, aber auch in Tunesien gibt es einen Weihnachtsmarkt. Mit einer Feier am 8. Dezember haben in Sousse die Weihnachtsfeierlichkeiten begonnen. Mehr als 4.000 Besucherinnen und Besucher, vor allem in Sousse lebende Christen, deutsche Touristen, aber natürlich auch Tunesier, haben an dem Fest teilgenommen.

Weihnachtsmann auf einem Sofa, daneben posiert ein Tourist.
Der Weihnachtsmann in Sousse. Foto: privat

Zhuhai

In China wird Weihnachten nicht gefeiert. Allerdings ist es üblich, dass sich junge Menschen treffen und gemeinsam Zeit miteinander verbringen. Auch die Städte sind weihnachtlich geschmückt.

Innenstadt Zhuhai weihnachtlich geschmückt.
Weihnachtliche Dekoration in der Innenstadt von Zhuhai. Foto: privat

Beitragsbild: Weihnachten in Kasan. Foto: Stadt Kasan

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