Es sind Sommerferien in der Löwenstadt und damit die perfekte Zeit, von morgens bis abends unterwegs zu sein. Nachdem ich in der Vergangenheit bereits meinen perfekten Tag in der Innenstadt geplant oder Ausflugsziele rund um Braunschweig gesammelt habe, soll es heute weniger um die Aktionen selbst, sondern viel mehr um die Pausen zwischendurch gehen. Diese kann ich auch dazu nutzen, die Stadt noch einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu entdecken. Dazu habe ich mir einmal Gedanken darüber gemacht, wo in der Löwenstad ich eigentlich besonders gerne Platz nehme.
Der schönste Ausblick
Ob naturnah oder architektonisch, eine gute Aussicht, die dazu einlädt, das Handy wegzulegen und den Blick schweifen zu lassen, trägt für mich viel zu einer entspannten Pause bei. Einen besonders guten Blick aufs Wasser bieten die Bänke rund um den Südsee sowie die Sitzgelegenheiten an den Stegen im Museumspark. Von hier aus lassen sich auch wunderbar die Flösse, Tretboote und SUPs auf der Oker beobachten. Die schönsten Grüntöne entdecke ich von den Parkbänken auf dem Nussberg oder den Sitzplätzen im Naturschutzgebiet Riddagshausen aus. Der Gipfel des Nussberges ist übrigens auch einer meiner liebsten Orte, um den Sonnenuntergang über der Löwenstadt zu beobachten. Wenn Sie früher aufstehen als ich, haben Sie von hier aus aber sicher auch in den frühen Morgenstunden eine beeindruckende Aussicht.
Die beste architektonische Aussicht bieten meiner Meinung nach die Bänke auf dem Burgplatz. Vom Schatten des Doms St. Blasii aus habe ich hier den perfekten Blick auf den Braunschweiger Löwen, die Burg Dankwarderode und das umliegende Gebäudeensemble. Und das Beste: Die steinernen Löwenköpfe an ihrer Unterseite machen sogar die Bänke selbst zu einem kleinen architektonischen Hingucker. Kein Wunder also, dass der Burgplatz auch eine der Stationen der barrierearmen Stadtführung „Braunschweig im Sitzen“ ist, bei der Sie an sechs Plätzen der Löwenstadt verweilen und spannenden Geschichten lauschen können. Die Wege von einer Station zur nächsten sind jeweils nur wenige hundert Meter lang und ohne Stufen und Hindernisse gestaltet.
Die leckersten Snacks
Für eine kleine Stärkung zwischendurch muss es nicht immer die Picknickdecke auf der Wiese sein. Auch auf den Bänken der Löwenstadt lässt es sich angenehm speisen. Nach einem Bummel durch die Innenstadt bietet sich ein Besuch auf dem Magnikirchplatz mit seinen zahlreichen Cafés an. Viele Snacks und Getränke kann ich hier auch zum Mitnehmen bestellen und sie anschließend auf einer Bank im Schatten der Bäume und der Magnikirche genießen. Im Östlichen Ringgebiet bekomme ich nahe der St. Matthäuskirche sowohl erfrischendes Eis vom Eiswagen als auch leckeren Kaffee vom Coffee-Bike, mit dem ich es mir anschließend auf einer der Sitzgelegenheiten im nördlichen Teil des Prinzenparks gemütlich machen kann. Gesunde Leckereien gibt es auf dem Altstadtmarkt – und zwar immer dann, wenn Wochenmarkt ist. Mittwochs und samstags, jeweils von 8:00 bis 13:00 Uhr lädt die Bank rund um den Baum mitten auf dem Platz dazu ein, die ein oder andere Leckerei direkt vor Ort zu probieren.
Die besten Erlebnisse
Insbesondere an den Wochenenden und in den Abendstunden ist in der Braunschweiger Innenstadt eigentlich immer etwas los. Die beste Chance auf Livemusik und Unterhaltung bieten die Bänke rund um den Brunnen auf dem Kohlmarkt und nahe den Wasserspielen auf dem Platz der Deutschen Einheit. Ein Blick in den Veranstaltungskalender verrät mir, wann ich mich hier über kostenlose Pausenunterhaltung freuen kann.
Die gemütlichsten Treppen
Nicht nur Bänke, auch Treppen und Stufen bieten in ganz Braunschweig gemütliche Orte, um die Füße einen Moment zu erholen, Menschen zu beobachten und das gute Wetter zu genießen. Besonders bequem ist es seit Frühling auf den Stufen vor dem Großen Haus des Staatstheaters. Dort laden große gelbe Sitzkissen dazu ein, eine kleine Pause zu machen und mit Passant:innen, Theaterbesucher:innen und Mitarbeiter:innen ins Gespräch zu kommen. Beliebt sind außerdem die Stufen vor dem Braunschweiger Schloss. Ob vor der Bücherei mit Blick auf den Bohlweg, oder am Platz am Ritterbrunnen, bei gutem Wetter ist hier immer etwas los. Etwas ruhiger, aber nicht weniger gemütlich sind die neuen Sitzstufen am Friedrich-Wilhelm-Platz, auch bekannt als Okerterrassen, die nach einem Besuch des Kultviertels zu einer sonnigen Pause am Wasser einladen.
Die abwechslungsreichsten Sitzgelegenheiten
Falls Ihnen klassische Parkbänke und Treppenstufen als Sitzplätze zu langweilig erscheinen, gibt es in der Löwenstadt auch einige Sitzmöbel, die noch ein wenig mehr zu bieten haben. In unmittelbarer Nähe der Okerterrassen, ebenfalls am Friedrich-Wilhelm-Platz sowie rund um den Alten Bahnhof, können Passant:innen sich auch auf den Sitzwolken ausruhen und von einigen sogar den Blick auf das Street-Art-Gemälde des Künstlers N.O.Madski genießen, das 2021 im Rahmen der Reihe „GROSS FORM ART“ entstanden ist. Künstlerisch sind auch die leeren Stühle an der Tafel von Laura und Christel Lechner, die noch bis zum 25. Oktober auf dem Schlossplatz stehen wird. Hier laden die Alltagsmenschen rund um die Uhr dazu ein, sich zu ihnen zu gesellen, Fotos zu machen und die Kunst im öffentlichen Raum zu erleben.
Rund um die Heinrichslinde bietet auf dem Domplatz eine kleine Mauer inklusive Trinkwasserbrunnen seit ich denken kann einen beliebten Ort zum Verweilen, unterhalten und frisch gekaufte Bücher anlesen. Ein wenig Schatten ist dank ihrer runden Form zu jeder Uhrzeit garantiert. Neuer sind die Bänke an den sieben mobilen Grünflächen, die seit diesem Jahr am Damm, Hutfiltern, Hinter Liebfrauen und an der Friedrich-Wilhelm-Straße die Aufenthaltsqualität der Braunschweiger:innen und Gäste steigern sollen und nach einem ausgiebigen Innenstadtbummel mit Freund:innen der perfekte Ort für eine kleine Pause sind. Außerhalb der Innenstadt gefallen mir übrigens insbesondere die neuen Bänke am Hauptbahnhof: An den integrierten Steckdosen habe ich beim Warten auf den nächsten Zug noch einmal die Möglichkeit, mein Handy oder meinen Laptop aufzuladen, während ich das gute Wetter genieße.
Bei all diesen Bänken, Mauern und Stufen kann in der Löwenstadt also selbst sitzen sehr abwechslungsreich sein. Probieren Sie es doch auch einmal aus, die Stadt aus dieser Perspektive zu erleben und nehmen Sie Platz.
Titelbild: BSM/Frank Sperling
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