Im Herzen des historischen Magniviertels hat vor Kurzem ein neues Restaurant eröffnet, das gleichzeitig auch eine Bar beheimatet: das Two Doors. „Ein ungewöhnlicher Name“, denke ich, als ich mich für ein Interview auf den Weg dorthin mache. Bei meiner Ankunft verstehe ich den Namen aber sofort: Denn nicht eine, sondern zwei Türen führen in das Innere der Lokalität – welche wähle ich bloß?
Ich entscheide mich für die linke Tür, die größere von beiden. Freudestrahlend begrüßen mich hinter ihr Atakan San und Ilyas Öztürk, zwei der Drei Inhaber des Two Doors und erklären mir gleich das geniale Prinzip ihres Lokals: „Durch die eine Tür betrittst du den Restaurantbereich, in dem wir jetzt stehen, und durch die andere die Whiskeybar. Unsere Gäste können aber auch zwischen den Räumen wechseln.“ Erst vor wenige Wochen haben die beiden ihr Lokal eröffnet und ihren Einstand auf dem Magnifest gefeiert, wo sie auch zum ersten Mal Neugierige durch den Laden geführt haben. „Das war bisher unsere einzige Werbung“, erklärt Ilyas Öztürk. Die Gäste kommen aber trotzdem zahlreich. „Wir durften sogar schon eine Hochzeit ausgerichtet und haben viele Reservierungen für Weihnachtsfeiern“, erzählt Atakan San stolz.
Essen als Erlebnis
Aber was begeistert die Menschen so am neuen Two Doors, außer den zwei Eingangstüren? Ich schaue mich im Restaurantbereich um, der durch Fachwerkcharme und eine hochwertige und moderne Einrichtung besticht. Was mir hier sofort ins Auge fällt, sind die riesigen Abzugshauben über den einzelnen Tischen. „Die wurden extra für uns angefertigt. Wir haben vorher ganz genau getestet, wie groß sie sein müssen, damit jeder Gast vor Essensgerüchen geschützt wird“, bemerkt Atakan San meinen neugierigen Blick. Anders als in gewöhnlichen Restaurants wird im Two Doors mein Essen nämlich nicht von einem Koch in der Küche, sondern von mir selber zubereitet. Dafür ist in jeden Tisch eine Grillplatte eingelassen, auf der die Gäste selber braten können. „Was wir hier bieten, ist Erlebnisgastronomie. Das gesellige Beisammensein, das gemeinsame Grillen, das weiterreichen der kleinen Schälchen mit Soßen und Beilagen – das macht das Erlebnis aus“, erklären mir die beiden Besitzer. Aber wie kommt man auf so eine ausgefallene Idee? „Wir haben diese Art Restaurants schon oft in der Türkei oder in Thailand gesehen, wo man teilweise sogar mit Kohle am Tisch grillt – das wird Korean Barbecue genannt. In Berlin gibt es dieses Konzept mittlerweile auch“, erklärt mir Ilyas Öztürk.
Frisch aus der Region
Auf den Grill kommt vor allem Fleisch, aber auch Gemüse, das mit verschiedenen Soßen und Gewürzen verfeinert werden kann, dazu werden vegetarische Beilagen gereicht. Ihre Produkte, so erklärt mir Ilyas Öztürk, beziehen die Restaurantbesitzer direkt aus der Region: „Wir haben einen eigenen Schlachter, der uns beliefert. Uns ist einfach wichtig, unseren Gästen regionale und qualitativ hochwertige Lebensmittel anbieten zu können.“ An den Tisch bekomme ich dann allerdings keine kompletten Fleischstücke gebracht, sondern kleine mundgerechte Stückchen – die lassen sich nämlich schneller grillen. Angst davor, dass ich als Grill-Laie mein Essen anbrennen lasse, muss ich aber nicht haben: „Natürlich helfen wir unseren Gästen auch bei der Zubereitung und schauen ihnen dabei immer mal wieder über die Schulter. Kundenzufriedenheit hat bei uns allerhöchste Priorität.“
Zwei Träume, ein Lokal
Nachdem ich den Restaurantbereich des Two Doors nun kennengelernt habe, wechseln wir durch eine Zwischentür in den Loungebereich mit der großen Whiskeybar. Gemütliche Couchgarnituren, edle Holztische und kleine Dekorationselemente schenken dem Raum hier ein entspanntes Wohlfühlambiente. „Es war schon immer unser Traum eine Bar zu eröffnen, in der wir gemeinsam mit unseren Freunden schöne Abende verbringen können“, schwärmen die zwei Barbesitzer. „Als wir dann die Idee mit dem Restaurant bekamen, haben wir diesen Traum aber ganz vergessen.“ Mehr als zwei Jahre suchten die jungen Unternehmer nach einem passenden Standort für ihr Restaurantkonzept, bis sie schlussendlich durch einen Zufall das Ladenlokal im Magniviertel entdeckten. „Da haben wir wirklich Glück gehabt, denn so konnten wir unsere beiden Träume an einem Ort vereinen.“
In den Ausbau ihres Traums haben die drei Besitzer dann viel Herzblut gesteckt. „Jede Schraube hat hier eine eigene Geschichte. Wir haben zusammen mit unseren Freuden fast alles selber gemacht.“, erzählt Atakan San stolz. Für die Auswahl der Möbel sind sie sogar extra in die Türkei geflogen und haben sich dort von einem Innenarchitekten beraten lassen.
Eine Oase für Whiskeyliebhaber
„Aber warum Whiskey?“, möchte ich nun noch wissen. Zwar können die Gäste des Two Doors auch Wein, Bier und andere Spirituosen bestellen, der Whiskey steht jedoch klar im Vordergrund. „Weil er besonders gut zu unserem Essen passt“, erklärt mir Ilyas Öztürk. 28 verschiedene Sorten werden zurzeit an der Bar angeboten, darunter auch vier eigene Whiskeys aus Schottland. Damit auch Whiskeykenner sich nicht langweilen, wechselt das Angebot regelmäßig. „Wenn eine Flasche leer ist, kaufen wir nicht wieder den gleichen Whiskey, sondern einen anderen. So bleibt das Sortiment immer abwechslungsreich“, erklären mir die Experten.
Beeindruckt von dem abwechslungsreichen Konzept des Two Doors mache ich mich auf den Heimweg und freue mich schon darauf, bald als Gast durch eine der Türen zu treten. Welche würden Sie wählen?
Informationen
Two Doors
Am Magnitor 10/11
38100 Braunschweig
Telefon: 0531/12879828
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag und Sonntag: 16:00 bis 23:00 Uhr
Freitag und Samstag: 16:00 bis 01:00 Uhr
Titelbild: Im Two Doors wird den Gästen echte Erlebnisgastronomie geboten, denn sie dürfen sich ihr Essen selbst am Tisch grillen. Foto: BSM
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