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Tausche Obolus gegen Lebkuchenherz

Wenn Sie am Samstag durch die Innenstadt gehen, wird Ihnen etwas auffallen. Es geht dabei um ein altbekanntes Symbol. Seine Vorgänger waren vor Christi Geburt stilisierte Feigen-, später auch Efeublätter. Diese symbolisierten bei den Griechen, Römern und frühchristlichen Kulturen die ewige Liebe. Im Mittelalter wurden sie dann mit rot, der Farbe der Liebe, kombiniert. Richtig, es geht um das Herz. Genau genommen um die Spendenaktion „Braunschweig zeigt Herz“.

Am Samstag tanzen hunderte rote Herzballons in der Fußgängerzone und Lebkuchenherzen baumeln an den Hälsen von Groß und Klein – insgesamt werden 3.000 Stück für den guten Zweck verkauft, alle mit dem Schriftzug: Braunschweig zeigt Herz. Das Besondere: Nicht nur die Besucher und Kunden beteiligen sich an der Spendeninitiative, auch die Einzelhändler und Gastronomen machen mit. Sie stellen in den Geschäften Spendendosen auf und/oder überlegen sich eine eigene Aktion, deren Erlös ebenfalls in den Spendentopf wandert. In diesem Jahr gehen die Spendenbeiträge an die Verkehrswacht, vergangenes wurden sie an verschiedene karikative Einrichtungen verteilt, darunter war das Mütterzentrum. Dort habe ich mich auf einen Kaffee mit der Leiterin Monika Döhrmann getroffen, um mal nachzuhorchen, wie es der Einrichtung nach der Aktion ergangen ist.

Monika Döhrmann (2.v.r.) und ihre Kolleginnen vom Mütterzentrum hatten letztes Jahr viel Spaß bei "Braunschweig zeigt Herz". Foto: BSM

Monika Döhrmann (2.v.l.) und ihre Kolleginnen vom Mütterzentrum hatten letztes Jahr viel Spaß bei „Braunschweig zeigt Herz“. Foto: BSM

Wie haben Sie den Aktionstag von „Braunschweig zeigt Herz“ im vergangenen Jahr in Erinnerung und wie ist es zu Ihrer Teilnahme gekommen?

Monika Döhrmann:  Das Projekt ist ja aus der ehemaligen Wohlfahrtslotterie entstanden, bei der wir auch bereits involviert waren. Am Aktionstag hatten wir einen eigenen kleinen Stand, an dem wir die Lebkuchenherzen verkauft haben und gleichzeitig ein wenig über unsere Arbeit erzählen konnten. Da die Menschen natürlich nicht in der Stadt waren, um sich lange Vorträge anzuhören, sondern um ihre Einkäufe zu machen, haben wir die Zeitspanne, um über unsere Arbeit zu informieren  im Laufe des Tages auf 30 Sekunden optimiert (lacht). Es gab viele tolle Gespräche und meine Kollegen kamen danach zu mir und meinten: Das hat aber Spaß gemacht.

Ein weiterer Kinderraum ähnlich diesem soll entstehen. Foto: BSM

Ein weiterer Kinderraum ähnlich diesem soll entstehen. Foto: BSM

Rund 2.500 Euro sind zusammen gekommen. Wie und wofür werden die Spenden eingesetzt?

Monika Döhrmann: Wir haben akute Raumnot und investieren die Spenden in den Bau eines zweiten Kinderraums. Es gibt zwei Gruppen, die den bisher einzigen für sich benötigen, allerdings unterschiedliche Bedürfnisse haben. Zum einen sind da die Elternteile die viel Zeit und gegebenenfalls mehrere Jahre für die Kindererziehung haben. Diese brauchen eine offene Kinderbetreuung, in der der Nachwuchs mal stundenweise aber zu flexiblen Zeiten betreut werden muss, um etwas in Ruhe erledigen oder einen Termin wahrnehmen zu können. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die nach den 14 Monaten Elternzeit direkt in den Beruf zurückgehen. In dieser relativ kurzen Spanne wollen sie eine möglichst intensive Zeit mit dem Baby verbringen und suchen daher den Austausch mit einer festen Gruppe, die sich zu bestimmten Zeiten trifft. Übrigens: Der Trend der letzten Jahre, die Vertaktung des Alltags, nimmt auch hier zu.

Hier wird ab Montag angebaut. Foto: BSM

Hier wird ab Montag angebaut. Foto: BSM

Da ist das Geld sicher gut angelegt. Wann genau geht es denn los?

Monika Döhrmann: Vergangene Woche haben wir die letzte Baugenehmigung erhalten, am Montag beginnt die erste Baumaßnahme. Dann werden zunächst Fahrradständer versetzt, damit die Bodenplatte gelegt werden kann. Und wenn alles glatt geht, können wir Mitte 2015 ein Einweihungsfest veranstalten und all unsere Sponsoren und Partner einladen.

Da drücke ich die Daumen und danke für das Interview!

Weitere Spendenempfänger in 2013 waren übrigens das Frauenhaus der AWO, das „Sprungbrett“-Projekt des Deutschen Roten Kreuzes und der Diakonietreff Madamenhof. In diesem Jahr fließen die Spenden in Projekte der Kinder-, Jugend- sowie Seniorenarbeit der Verkehrswacht Braunschweig.

„Braunschweig zeigt Herz“ findet am kommenden Samstag, den 29. November von 10 bis 20 Uhr in der Innenstadt statt. Hingehen, Lebkuchenherzchen gegen eine kleine Spende kaufen, an einen lieben Menschen verschenken oder herzhaft selbst schnabulieren. Und nicht vergessen: Schauen Sie auch mal beim AAI-Wunschbaum vorbei!

(Artikelfoto: BSM / b² Werbung & Design)

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