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Mit dem klassischen Stadtrundgang der Braunschweig App die Stadt neu entdecken

Als Neuling im Stadtmarketing habe ich heute den Auftrag bekommen, Braunschweigs Sehenswürdigkeiten, Kirchen und schönste Plätze mit dem Stadtrundgang der Braunschweig App zu erkunden. Also mache ich mich mit dem Smartphone und einer Kamera im Gepäck auf den Weg. Da in diesem Jahr außerdem 500 Jahre Reformation gefeiert werden, nehme ich mir vor, die Kirchen Braunschweigs genauer zu inspizieren.

Leider zeigt sich Braunschweig an diesem Tag wettertechnisch nicht von seiner besten Seite. Ein paar Grad unter Null und ein eisiger Wind erwarten mich draußen. Doch ich lasse mich nicht von den Witterungsbedingungen beirren und starte voller Neugier mit dem Rundgang. Dabei lasse ich mich von der Braunschweig App auf dem Smartphone führen. Schon auf dem Weg zu der ersten Station, dem Burgplatz, mache ich mich mit der App vertraut. Ich komme gut mit der Handhabung zurecht, die App ist intuitiv und übersichtlich. Ich klicke auf den mit einer Dauer von zwei Stunden angegebenen „Klassischen Innenstadtrundgang“. Schon kann es losgehen!

Vom Selfie-Point aus kann man den Burgplatz auf einem Bild gut einfangen. Foto: BSM

Vom Selfie-Point aus kann man den Burgplatz auf einem Bild gut einfangen. Foto: BSM

Auf dem Burgplatz angekommen lasse ich die Umgebung zuerst auf mich wirken. Umgrenzt wird der Platz von vielen imposanten Fachwerkhäusern, der Burg Dankwarderode, dem Landesmuseum und dem Dom St. Blasii. Mein Blick fällt auf den Boden vor dem Burgplatz. Dort thront zwischen den ganzen Kopfsteinpflastern eine Platte mit der Aufschrift „Selfiepoint“. Für ein Selfie ist es heute zu kalt und die Nase zu rot, aber von hier aus kann ich den Burgplatz perfekt fotografieren.

Das Tolle an der App ist, dass sie zu jedem Ort oder Sehenswürdigkeit ein Foto sowie einen kurzen Infotext liefert. Ich fühle mich auf diesem großen Platz somit nicht verloren, sondern gut über die mich umgebenden Gebäude informiert.

Auf dem Burgplatz ist Herzog Heinrich wohl mehr zugegen als an allen anderen Orten in Braunschweig. Sofort ins Auge fällt mir der Braunschweiger Löwe vor der Burg Dankwarderode. Er ist das Wappentier des Welfenherzogs Heinrich. Finden Sie nicht auch, dass der Kopf des Löwen eher einem Bären ähnelt?

Der Braunschweiger Löwe auf dem Burgplatz erinnert an Heinrich den Löwen. Foto: BSM

Den Braunschweiger Löwe auf dem Burgplatz ließ Heinrich der Löwe als erste freistehende Plastik nördlich der Alpen aufstellen. Foto: BSM

Mein Blick schweift weiter nach rechts zum Dom. Dieser trägt den Namen St. Blasii, wie mir der Infotext in der App erklärt. In dieser Kirche liegt Heinrich der Löwe seit 1195 neben seiner Gemahlin begraben.

St. Blasii als evangelisch-lutherischer Dom und als symbolträchtiger Ort spielt ebenfalls in Bezug auf das diesjährige Reformationsjubiläum eine Rolle. Passend zu der 500-jährigen Reformation finden viele Veranstaltungen in Braunschweig statt. Ich werde während meines Stadtrundgangs noch an weiteren Kirchen vorbeikommen, die eng mit der Reformation und dem diesjährigen Jubiläum verknüpft sind, doch erstmal geht es für mich weiter zum Rathaus und dem Platz der Deutschen Einheit – meine dritte Station.

Über 60 Meter hoch ist der Rathausturm, von dem man eine tolle Aussicht auf die Stadt hat. Mit einem Blick auf das Smartphone werde ich informiert, dass der Turm in der Woche zwischen 9:00 und 15:00 Uhr bestiegen werden kann. Weil der Wind aber schon hier unten zu kalt ist, nehme ich mir vor, im Frühjahr die 161 Stufen zu erklimmen und den Ausblick zu genießen.

Das Schloss beherbergt städtische Institutionen der Stadt Braunschweig. Foto: BSM

Das Schloss beherbergt kulturelle Institutionen der Stadt Braunschweig. Foto: BSM

Ein Katzensprung weiter befindet sich auch schon die nächste Sehenswürdigkeit: das Residenzschloss. Das Schloss feiert in diesem Jahr sein 10. Jubiläum nach dem Wiederaufbau im Jahre 2007. Noch ein Jahrestag! Dreimal wurde das Welfenschloss zerstört, zuletzt im Zweiten Weltkrieg. Nachdem die Ruine in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts abgetragen wurde, entstand hier der Schlosspark, der Innenstadt und Wohngebiet trennte. 2007 dann wurde das Schloss originalgetreu wiederaufgebaut, in der Fassade sind sogar rund 600 Originalteile verbaut worden. Heute befinden sich im Schloss die städtische Bibliothek, das Stadtarchiv, das Kulturinstitut mit dem „Roten Saal“ und das Schlossmuseum. Und als ob dies nicht schon beeindruckend genug ist: Die größte Quadriga Europas thront auf dem Dach, welche man sich durch einen Aufstieg ebenfalls näher anschauen kann.

Nachdem ich die Hälfte der Stationen hinter mir habe, möchte ich nun langsam eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Ein warmes Getränk muss her. Und wo kann man dies besser genießen, als im gemütlichen Magniviertel? Praktisch, dass mir die App genau zeigt, in welche Richtung ich gehen muss.

Im beschaulichen Magniviertel befindet sich die Petite Crêperie. Foto: BSM

Im beschaulichen Magniviertel befindet sich die Petite Crêperie. Foto: BSM

 Ich kehre ein in die „Petite Crêperie“. Da ich mal ein halbes Jahr in Frankreich gelebt habe, bin ich natürlich bestens vertraut mit den süßen Köstlichkeiten. Ich lasse mich nieder und bestelle mir eine heiße Zitrone und einen süßen Crêpe. Das Café ist recht klein, aber sehr gemütlich eingerichtet. Der Eierkuchen kann sich durchaus mit denen aus Frankreich messen. Die heiße Zitrone tut gut und langsam bin ich wieder etwas aufgewärmt. Frisch gestärkt trete ich die zweite Hälfte des Stadtrundgangs an.

Als Nächstes steht der Aegidienmarkt auf dem Plan. Ohne die Wegbeschreibung der App wäre ich bestimmt an dem pittoresken Marktplatz mit der romanischen Aegidienkirche und dem Kloster im Zentrum vorbeigelaufen. Hier wurde die erste Predigt im reformatorischen Sinn gehalten – lange bevor die Reformation sich gänzlich durchsetzte. Heute ist die Kirche bemerkenswerter Weise die katholische Hauptkirche von Braunschweig.

Ein etwas weiterer Fußweg führt mich zum nächsten Halt, dem Kohlmarkt. Auch wenn ich tagtäglich den Platz überquere, liefert mir die App noch viele neue Informationen. So erfahre ich beispielsweise, dass der Kohlmarkt ein wichtiger Kreuzungspunkt für mittelalterliche Fernhandelsstraßen war. Heute finden hier zahlreiche Veranstaltungen und jeden Donnerstag der Bauernmarkt statt.

 Nicht weit vom Kohlmarkt befindet sich der nächste Marktplatz: der Altstadtmarkt. Auch hier bietet sich mir durch die Martinikirche, das Gewandhaus und das Altstadtrathaus wieder eine einzigartige Kulisse. Mir wird bewusst, wie viele schöne Kirchen Braunschweig zu bieten hat. Der Mittelpunkt des Altstadtmarktes ist ein nach oben spitz zulaufender Brunnen. Die App verrät mir, dass dies der Marienbrunnen ist, der 1408 errichtet wurde und schon im Mittelalter Zentrum des öffentlichen Lebens war.

Ich überquere den Platz und biege in eine Seitenstraße, in der sich die Jakob-Kemenate befindet. Ich muss gestehen, dass ich bislang noch nie von Kemenaten gehört habe. Praktisch, dass mich die App darüber informiert, dass hier 1765 die erste Bank Deutschlands errichtet wurde. Heute wird das Gebäude als Zentrum für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

Im Michaelisviertel reiht sich ein Fachwerkhaus an das andere. Foto: BSM

Im Michaelisviertel reiht sich ein Fachwerkhaus an das andere. Foto: BSM

Mein Rundgang führt mich nun wieder in ein beschauliches Viertel, das Michaelisviertel. Auch hier begegnet mir wieder – wie soll es in Braunschweig anders sein – eine beeindruckende Kirche, die eindeutig dem gotischen Stil zuzuordnen ist. Das Besondere daran: Die Bewohner des Viertels errichteten sie aus eigener Initiative. In den Giebeln ist ein Bild des heiligen Lorenz und des Erzengels Michael eingearbeitet.

Kirchlich geht es weiter zur evangelischen Bartholomäuskirche. Die im 12. Jahrhundert erbaute Kirche hat einen romanischen Baustil. Auch meine letzte Station des Rundgangs ist eine Kirche: die St. Ulrici-Brüdern Kirche. Über diese Kirche erzählt die App, dass sie ehemalige Klosterkirche der Franziskaner war und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Nur die Sakristei und die Kapelle sind von dem Klosterkomplex originalgetreu erhalten. Vor der Kirche befindet sich übrigens eine Statue von Johannes Bugenhagen, der Prediger, der die Reformation in Braunschweig durchsetzte.

Damit neigt mein Stadtrundgang auch schon zu Ende. Was ich bei der Tour gelernt habe? Neben den vielen netten Vierteln und Cafés hat Braunschweig viele beeindruckende Kirchen zu bieten, die mir im diesjährigen Reformationsjubiläum bestimmt noch häufiger begegnen. Ich freue mich, der braunschweigischen Stadtgeschichte ein Stück näher gekommen zu sein und kann sowohl Braunschweigern als auch Touristen den Stadtrundgang der Braunschweig App wärmstens ans Herz legen – auch wenn dieser bei wärmeren Temperaturen sicherlich noch schöner ist!

1 Comment

  • 17.02.2017at19:28

    Eine interessante Sache – gleich mal selbst Testen. 🙂

    Vielen Dank für den Tipp!

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