Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger, können Sie sich noch an die Einweihung des Residenzschlosses und die Aufbringung der Quadriga erinnern? Zehn Jahre ist dies nun schon her. Das Residenzschloss und die Quadriga haben eine bewegte Geschichte, die von historischen Einflüssen nicht unberührt blieb.
Das Residenzschloss im Wandel der Zeit
Das Braunschweiger Residenzschloss wurde erstmalig von 1717 bis 1791 unter der Leitung des Landbaumeisters Hermann Korb errichtet. Ab 1753 war es die Residenz der braunschweigischen Herzöge aus dem Hause der Welfen, jedoch brannte es in der Nacht vom 7. auf den 8. September 1830 bei einem Feuer nieder. Von 1831 bis 1841 wurde deshalb nach Plänen von Carl Theodor Ottmer ein zweiter Bau errichtet. Der Zweite Weltkrieg ging jedoch nicht spurlos an dem Gebäude vorbei und so wurde es aufgrund hoher Beschädigung im Jahre 1960 komplett abgerissen und durch den Schlosspark ersetzt. Erst über vierzig Jahre später entschied man sich, das klassizistische Gebäude zu rekonstruieren.
Seit 2007 steht das Residenzschloss nun wieder in der Löwenstadt. In der heutigen Fassade wurden rund 600 Originalsteine verarbeitet. Schaut man genau hin, geben die dunklen Verfärbungen an manchen Steinen Auskunft darüber, welches die Originalteile sind.
Die Krönung: Die Quadriga
Im Oktober 2008 machte die Quadriga dann schließlich den Wiederaufbau des Schlosses komplett. Als ein Geschenk der Firma Richard Borek an die Stadt Braunschweig wurde sie nach historischem Modell neu gegossen und folgte somit auf die beiden älteren Quadrigen, die im 19. und 20. Jahrhundert auf dem Schloss standen. Vom lateinischen „quattuor“ abgeleitet, steht das Wort „Quadriga“ für einen Wagen, der von vier Pferden gezogen wird.
Erhobenen Hauptes lenkt Braunschweigs Schutzpatronin Brunonia dieses Vierergespann. Mit der linken Hand hält sie dabei die Zügel und mit der rechten Hand trägt sie einen Ehrenstab mit dem lorbeerumkränzten Buchstaben „W“, für Herzog Wilhelm. Den Kopf der Brunonia schmückt eine Krone in Form einer Stadtmauer, die für städtische Freiheit steht. Zusammen ist die Gruppe aus Siliziumbronze mehr als 9 Meter hoch, 7,5 Meter breit, 9,5 Meter lang und wiegt satte 25,8 Tonnen. Hätten Sie es gewusst? Damit ist die Braunschweiger Quadriga die größte Quadriga mit einer Wagenlenkerfigur in Europa! Selbst das Vierergespann auf dem Brandenburger Tor in Berlin kann da nicht mithalten.
Quadriga hautnah
Die eindrucksvolle Wagenlenkgruppe um Brunonia können Sie übrigens auch hautnah erleben: Die Besucherplattform ist ganzjährig geöffnet. Nach 48 Stufen können Sie sich nicht nur die Quadriga genauer begutachten, Sie werden auch mit einem fantastischen Ausblick über Braunschweig belohnt. Anlässlich des Jubiläums ist der Eintritt zur Quadrigaplattform am Samstag, 27. Oktober, frei.
Führungen zum Jubiläum
Zum zehnjährigen Bestehen der Quadriga bietet das Schlossmuseum zusätzlich vier Führungen an, die der Reihe „Kleine Akademie“ angehören: Hier haben Sie die Möglichkeit, die Quadriga in der Abenddämmerung zu besichtigen. Außerdem können Sie spannende Details zu den geschichtlichen Hintergründen und Wissenswertes zu ihrem Herstellungsprozess erfahren.
Termine: 24. Oktober, 31. Oktober und 7. November jeweils um 18:00 Uhr.
Buchungsinformationen zu der Themenreihe finden Sie auf der Seite des Schlossmuseums.
Auch das Stadtmarketing bietet in Kooperation mit dem Schlossmuseum Braunschweig am 27. Oktober eine spezielle Führung zum Jubiläumstag an. Die Führung mit Bauhistoriker und Schlosskenner Dr. Bernd Wedemeyer bietet Ausblicke über die Dächer der Stadt und Einblicke in die Geschichte der Quadriga und des Residenzschlosses.
Termin: 27. Oktober um 15:00 Uhr
Treffpunkt: Schlossmuseum, Schlossplatz 1
Dauer: circa eine Stunde
Preis (Person): 6,50 € (anlässlich des Jubiläums freier Eintritt zur Quadrigaplattform)
Tickets sind in der Touristinformation, Kleine Burg 14, erhältlich.
Titelbild: Die Quadriga auf dem Residenzschloss in Braunschweig ist die größte Europas.
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