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Das Mumme-Obst-Experiment

Die Konfitüre steht schon auf dem Tisch, der Duft frischer Brötchen und frisch aufgebrühten Kaffees liegt in der Luft. Ich bin heute auf dem Obsthof Riess eingeladen, zum Marmelade probieren. Denn für die mummegenussmeile haben die Riess‘schen Konfitüre-Köchinnen zwei Sorten gekocht: Mumme-Kirsch- und Mumme-Apfel-Konfitüre. Und die will ich jetzt einer Qualitätsprüfung unterziehen.

Bevor ich aber in ein Marmeladenbrötchen beißen darf, geht es auf eine der Obstplantagen. Rund 47 Hektar Plantagen bewirtschaftet Matthias Riess mit seinem Team in Geitelde. Es wachsen dort Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Aprikosen, Äpfel, Pflaumen, Zwetschgen, Birnen … also fast alles, was in Deutschland angebaut werden kann.

Im Oktober hängen natürlich nur noch Äpfel an den Bäumen, davon allerdings so viele, dass ich mich frage, was meine Eltern im heimischen Garten mit unserem Apfelbaum falsch gemacht haben. Gut, Matthias Riess beherrscht sein Handwerk, schließlich ist er Gärtnermeister in der Fachrichtung Obstbau und schon mehr als 20 Jahre im Beruf, da können Hobbygärtner nicht mithalten.

Das geerntete Obst wird an Supermärkte, an Hotels, an Großverbraucher, auf Wochenmärkten und im eigenen Hofladen verkauft. „Früher haben die Selbsterzeuger und die Handelsketten ihr eigenes Süppchen gekocht, heute befruchten wir uns gegenseitig“, erklärt Matthias Riess. „Wir Obstbauern haben und hatten schon immer das Vertrauen der Kunden und die Supermärkte wollen seit einiger Zeit weg vom Billig-Image, hin zu Qualität und Regionalität. Da liegt es nahe, dass Obstbauern und Supermärkte zusammenarbeiten: Die einen haben regionale, qualitativ hochwertige Ware, die anderen erreichen einen großen Kundenkreis.“ Auch die Mumme-Apfel-Konfitüre soll im regionalen Handel angeboten werden, die Mumme-Kirsch-Konfitüre gibt es in der Touristinfo.

Unzählige Gläser voller Mumme-Kirsch-Konfitüre werden eingekocht. Foto: BSM

Unzählige Gläser voller Mumme-Kirsch-Konfitüre werden eingekocht. Foto: BSM

„Wir verkaufen unser Obst nicht nur, wir verarbeiten es auch weiter. Zum Beispiel arbeiten wir mit einer Kelterei zusammen, die aus unseren Früchten Saft herstellt, und wir haben zwei Köchinnen eingestellt, die jede Woche neue Konfitüren kochen.“ Renate Seligmann, die Frau von Matthias Riess, kümmert sich auf dem Obsthof um die Buchhaltung, Vermarktung und Werbung. Mit ihr sitze ich nun in der Küche und habe endlich mein Mumme-Apfel-Brötchen vor mir liegen.

Renate Seligmann erzählt, dass ihr Mann den Hof in dritter Generation bewirtschaftet und diesen von einem Hof mit Milchproduktion in einen Obsthof umgewandelt hat. Mehr als 30.000 Bäume hat er gepflanzt, auf zehn Hektar Erdbeerfelder angelegt. Mittlerweile ist der Hof zu einem kleinen Unternehmen mit acht festangestellten Mitarbeitern gewachsen. In der Erntezeit kommen noch hunderte Erntehelfer hinzu. Einen so großen Hof zu bewirtschaften, das geht natürlich nur, wenn man Spaß an seiner Arbeit hat: „Mein Mann ist unheimlich gerne in der Natur und sieht die Dinge gern wachsen und gedeihen. Das treibt ihn an.“

Während ich der Hofhistorie lausche, genieße ich mein Brötchen und eine Tasse Kaffee. Die Mumme-Apfel-Konfitüre schmeckt süß und apfelig (natürlich), aber nicht nach Apfelmus, sondern kräftiger, etwas malzig und sehr lecker. Ich frage mich, wie man auf die Idee kommt, Apfel mit Mumme als Marmelade zu verkochen.

Renate Seligmann sortiert die neuen Sorten ins Marmeladenregal im Hofladen ein. Foto: BSM

Renate Seligmann sortiert die neuen Sorten ins Marmeladenregal im Hofladen ein. Foto: BSM

„Unsere Köchinnen haben immer ganz viele Ideen“, antwortet Renate Seligmann. „Die kommen dann immer aus der Marmeladenküche und rufen ‚Frau Seligmann, wir haben heute mal dieses und jenes gekocht – probieren Sie mal!‘ Meistens schmeckt es so gut, dass wir die Sorten in unser Sortiment aufnehmen. Damit sorgen wir für Abwechslung.“

Auf die Idee, Mumme zum Marmeladeneinkochen zu verwenden, seien die beiden Köchinnen wegen der Kombination Kirsche-Mumme gekommen. Die Sorte gibt es schon länger im Sortiment des Hofladens. In diesem Jahr hatten sie dann die Idee, Mumme und Apfel zu mischen, und treffen damit einen Zeitgeist, wie Renate Seligmann erzählt: „Wir sind schon von einer Handelskette angesprochen worden, ob wir die Sorte nicht auch bei ihnen verkaufen wollen.“

Erst einmal werden die Konfitüren mit Mumme aber auf der mummegenussmeile verkauft. Weil sie mir hervorragend schmecken, ist der – zugegebenermaßen sehr einseitige – Qualitätstest bestanden und es erfolgt der Aufruf, im Edeka-Mumme-Zelt auf dem Kohlmarkt vorbeizuschauen. Denn dort gibt es neben den Konfitüren auch ein Mumme-Apfelkuchen, der vor Ort probiert und bei Gefallen die Zutaten dafür gleich erworben werden können. Guten Appetit!

Informationen

Obsthof Riess
Geiteldestraße 75, 38122 Braunschweig

Öffnungszeiten Hofladen:
Mo. bis Sa. 9:00 bis 12:00 Uhr
Mo., Di., Do., Fr. 15:00 bis 18:00 Uhr
Geänderte Öffnungszeiten in der Wintersaison:
am Nachmittag von 14:00 bis 17:00 Uhr
www.obsthof-riess.de

mummegenussmeile präsentiert von Nordzucker
31.Oktober bis 1. November 2015 mit verkaufsoffenem Sonntag
www.braunschweig.de/mummegenussmeile

Artikelbild: BSM

 

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