Sammeln Sie auch so gerne scheinbar unnützes Wissen zu unterschiedlichen Themen und teilen dieses dann mit ihrer Familie und ihren Freund:innen? Da ich mich beruflich viel damit beschäftige, was in Braunschweig so los ist, freue ich mich immer sehr, wenn ich mich beispielsweise daran erinnern kann, dass der diesjährige Lichtparcours bereits der sechste seiner Art ist und dass es diese Freiluftausstellung alle vier bis sechs Jahre zu sehen gibt. Und so konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch noch einige weitere Fakten zu den einzelnen Kunstwerken zu sammeln. Sieben davon habe ich Ihnen im folgenden Beitrag zusammengestellt, damit Sie ebenfalls bestens vorbereitet sind für Ihre nächste Tour entlang des Lichtparcours 2024.
1. Das Kunstwerk „Ones Sunset is Another Ones Sunrise” von Jacqueline Hen besteht aus rund 3.000 goldenen Acrylplättchen.
Die Plättchen sind kreisförmig angeordnet und stellen gemeinsam die Sonne dar, die sich im Wasser der Oker spiegelt. Wie der Stern selbst geht das Kunstwerk weder auf noch unter, sondern bleibt an Ort und Stelle, während wir als Betrachter:innen uns daran vorbei bewegen. Nachts bringen Scheinwerfer die Acrylsonne zum Leuchten. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad können Sie das Kunstwerk am besten vom Theaterpark aus bewundern, es lohnt sich aber auch definitiv ein Besuch zu Wasser, beispielsweise auf einer Floßtour.
2. Die Plexiglasscheiben des Kunstwerks „Rotlicht“ haben die Dimensionen einiger Fenster in der Bruchstraße.
Nicht zum ersten Mal setzt sich Jan Philipp Scheibe in einem seiner Kunstwerke mit dem Thema Urbanität auseinander. Für das Werk „Rotlicht“ hat er die bekannte Braunschweiger Straße gemeinsam mit dem zuständigen Milieubeamten besucht und die Fenster vor Ort vermessen. Das Ergebnis zeigt nichts außer der Lichter, die die Straße des Nachts erhellen. Sie finden das Kunstwerk im Bürgerpark direkt an der Hennebergbrücke.
3. Die Schwäne auf dem Portikusteich gleiten auf Schienen durchs Wasser.
Das Kunstwerk „Slow Swan Social Club” von Alona Rodeh zeigt zwei Schwäne, die auf dem Wasser ihre Kreise ziehen, ohne sich dabei jemals zu begegnen. Dass die Strecke vorbestimmt ist, ist vom Ufer aus jedoch nicht ersichtlich. Die leitenden Schienen liegen gut versteckt auf dem Grund des Teiches. Trotz ihrer unheimlich leuchtenden Augen haben die Schwäne mit ihren nie endenden Bewegungen vor der Kulisse des Portikus etwas Beruhigendes an sich und sollen an Ballett-Choreographien und alte Fotografien von lebenden Schwänen auf dem Portikusteich erinnern.
4. Das Kunstwerk „Assembly“ ist von den süditalienischen Luminarie-Kunstwerken inspiriert.
Luminarie kommen in vielen süditalienischen Städten traditionell bei lokalen Feierlichkeiten zum Einsatz. Ursprünglich handelte es sich bei den Konstruktionen um kleine Öllampen, die mithilfe von weißen Holzstangen zu kunstvollen Formen arrangiert wurden. Heute verwenden Lichtkünstler:innen bunte Glühlampen. Das Werk der italienischen Künstlerin Marinella Senatore können Sie am Friedrich-Wilhelm-Platz an der Fassade des Bankgebäudes bewundern.
5. Der erste Lichtparcours fand anlässlich der EXPO 2000 statt.
Ziel des ersten Parcours war es, Besucher:innen der Weltausstellung in Hannover und Einwohner:innen der Löwenstadt kostenlos und rund um die Uhr beeindruckende Ziele im öffentlichen Raum zu bieten. Inhaltlich beschäftigten sich die Kunstwerke mit den Themen Licht und Wasser. Heute können Sie von diesem ersten Lichtparcours noch den „Bogen der Erinnerung“ von Fabrizio Plessi am Alten Bahnhof besuchen. Denn obwohl ein Großteil der Lichtparcours-Kunstwerke nur temporär in Braunschweig zu sehen ist, ist aus jeder der vergangenen Ausstellungen jeweils ein Exponat in der Löwenstadt geblieben. Einen Überblick über diese Dauerinstallationen finden Sie hier.
6. Die Gegenstände und Kuriositäten im Elster Flohmarkt stammen von regionalen Flohmärkten.
Auch der Elster Flohmarkt gastiert nicht erst seit diesem Jahr in der Löwenstadt, sondern stammt von einer vergangenen Ausstellung. Der US-amerikanische Künstler Mark Dion schuf das Kunstwerk an der Sonnenstraße zum Braunschweig Parcours 2004. Die Form orientiert sich an dem Antiquariat am Burgplatz. Große Fenster laden dazu ein, einen Blick in das Innere des kleinen Häuschens zu werfen. Obwohl Sie den Elster Flohmarkt das ganze Jahr über rund um die Uhr besuchen können, lohnt es sich besonders in der Dunkelheit, wenn die Fenster von innen erleuchtet sind.
7. Das Kunstwerk „Hit & Run Lovers” ist unter anderem von dem Lied „Hit ‘N Run Lover“ von Carol Jiani inspiriert.
Die rote Leuchtschrift an der Rosentalbrücke reiht sich in eine Reihe von Sprachskulpturen und Zeichnungen ein, die die italienische Künstlerin Monica Bovinci zu unterschiedlichen Liedtexten der vergangenen Jahrzehnte erschuf. Das hier behandelte Lied der nigerianischen Sängerin Carol Jiani erschien erstmals 1981 auf dem gleichnamigen Album.
Sie sind immer noch neugierig? Alle Infos rund um den diesjährigen Lichtparcours, seine Kunstwerke und das Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops und vielem mehr finden Sie auf der Internetseite oder im Programmheft. Und wenn Sie mit noch mehr Wissen rund um Braunschweig glänzen wollen? Dann finden Sie weitere interessante Fakten rund um die Löwenstadt in diesem Beitrag.
Titelbild: Kunstwerk „West auf Nordwest“ vom Institut für Architekturbezogene Kunst der TU Braunschweig. Foto: Stadt Braunschweig/Volker Crone
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