Beliebte Ausflugsziele und Freizeitbeschäftigungen der Löwenstadtblogautoren sind das Wandern in den Harz und das Spazierengehen in Riddagshausen. Ich nehme ich Sie heute mit in eine Ecke, die ich kürzlich als Ausflugsziel für mich entdeckt habe.
Sandige Wege, sattgrüne Kiefern, kleine Erhebung und natürlich ein Meer violetter Blüten: Für mich geht es heute in die Heide. Genauer gesagt in das Naturschutzgebiet Gifhorner Heide. Das Gebiet befindet sich im Ortsteil Winkel der Stadt Gifhorn und misst 32 Hektar, was etwa der Größe von 45 Fußballfeldern entspricht.
Heideflächen sind bekannt für die lila blühenden Pflanzen, die eigentlich Erika heißen, oft aber einfach als Heidekraut bezeichnet werden. Die Pflanzen blühen je nach Wetterlage ab Anfang bzw. Mitte August. Eine Faustregel besagt, dass die Heide vom 8.8. bis zum 9.9. blüht. In diesem Jahr ist die Blüte erst spät gestartet, soll dafür aber bis Ende September zu sehen sein. Bei meinem Ausflug haben sich die zarten Blüten des Heidekrauts zwar schön geöffnet, von weitem sehen die Heideflächen aber bisher noch eher grün als lila aus. Gute Voraussetzungen für jeden, der innerhalb der nächsten vier Wochen einen Ausflug in die Heide unternimmt. Denn dann wird er diese sicherlich in der bekannten Farbenpracht vorfinden.
Verzweigte Wege leiten mich durch die Landschaft. Hinter jedem Hügel warten neue Heideflächen, Bäume und wundervolle Aussichten. Ich kann mich gar nicht satt sehen und schieße ein Foto nach dem anderen. An den Blüten des Heidekrauts tummeln sich zahlreiche Insekten. Ein aufgeregtes Rascheln der Büsche und Gräser verrät aber, dass sich hier auch noch etwas größere Heidebewohner umher treiben. Nach einer Weile bekomme ich sogar eines vor die Kamera: Eine Eidechse, die ich wohl bei ihrem nachmittäglichen Schönheitsschlaf in der warmen Sonne erschreckt habe und die deswegen schnell im Schutz des Heidekrauts verschwindet.
Unter schattenspendenden Bäumen laden Holzbänke zum Verweilen ein, die durch ihre naturbelassene Form aber das Landschaftsbild überhaupt nicht stören. Auf meinem Weg treffe ich einige Fahrradfahrer, die das schöne Wetter wohl auch für einen kleinen Ausflug nutzen. Der sandige Boden lässt in kürzester Zeit Urlaubsgefühle aufkommen. Ich schließe die Augen und zeichne mit den Fingern Muster in den feinen Sand und schon hört sich das Rauschen der Bäume und Sträucher im Wind ein wenig wie Meeresrauschen an.
Umrahmt wird das Gebiet von einem Wald, der überwiegend aus Kiefern besteht und die Heidelandschaft gut versteckt hält. Einzig der stellenweise sandige Waldboden gibt einen Hinweis auf das, was Spaziergänger hinter den hohen Kiefern erwartet.
Das Naturschutzgebiet Gifhorner Heide erreicht man über die Straße Kellerberg im Ortsteil Winkel. Einfach dem Straßenverlauf in Richtung Nordosten folgen, kurz vor dem Eingang zur Heide befindet sich dann ein Parkplatz. Im Gebiet Südheide Gifhorn gibt es noch weitere sehenswerte Heidelandschaften. Eine Übersicht über die Heideflächen ist unter www.suedheide-gifhorn.de zu finden.
(Alle Fotos: BSM)
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