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Flying Tapas in der Löwenstadt

Der Weg zum Interview kann mitunter etwas beschwerlich und lang sein, vor allem in der kalten Jahreszeit. Das denke ich mir, während ich an der Bushaltestelle am Rathaus stehe und der kalte Wind meine Jacke auf ihre Winddurchlässigkeit prüft. Ich mache mich auf den Weg zur Jokha-Bar, die sich vor allem über ihre spanischen Tapas definiert. Etwas spanische Sonne täte mir auch gut, mein Blick richtet sich nach oben und erkennt verschiedene Grautöne am Braunschweiger Himmel, die ineinander übergehen.

Mediterranes Flair in der Küche …

Aber warum genau sollte ich die Jokha-Bar besuchen? Weil es hier spanische Tapas gibt. Klar, wird der ein oder andere jetzt sagen, Tapas sind ja wirklich originell, aber das alleine ist noch kein Alleinstellungsmerkmal. Und da kommt Maria ins Spiel.

Beim Vorkochen treffen Christian Joost, der Besitzer der Jokha-Bar, und Maria aufeinander. Sie kommt durch ihren Mann nach Braunschweig und ist neben einer herzensguten Frau vor allem eins: eine super Köchin. Zum Vorkochen bringt sie ein spanischsprechender Bekannter der Familie und während mir Christian davon erzählt, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, Tortillas, eine Aioli-Creme, alles selbstgemacht. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, ist Maria eingestellt, damals noch in der Phils Tapas-Bar in der Gerstäckerstraße, in der Christian Betriebsleiter war. Und sie sorgt immer für volles Haus. Schnell wird die Tapas-Bar zu klein, sie suchen nach einem größeren Laden und werden in der Heinrichstraße fündig. Hier bietet Christian seinen Gästen nun Marias spanische Köstlichkeiten an – zunächst noch unter dem Namen Phils, seit zwei Jahren in der Jokha Bar.

Abends werden hier unter anderem Tapas serviert. Foto: BSM

Abends werden hier unter anderem Tapas serviert. Foto: BSM

… Braunschweiger Gemütlichkeit im Innenraum

Während wir so zusammensitzen, lasse ich meinen Blick über die Einrichtung schweifen. Es ist eine Mischung aus Zweck und Gemütlichkeit. Die Gläser, die mit Cerealien befüllt sind, stehen für das Frühstücksangebot am Wochenende bereit und machen aufgeräumt im Regal einen netten Eindruck und passen gut zum anderen Regal, das sämtliche Teesorten beherbergt. Bereits beim Betreten des Innenraums bemerke ich eine entspannte Atmosphäre, trotz der Getränkelieferung, die in diesem Moment stattfindet.

Ihren Namen hat die Jokha-Bar übrigens sehr klassisch bekommen. Durch die beiden Besitzer, Christian Joost und Kais Khader, ergab sich der Name relativ schnell. Als sein damaliger Chef, der Besitzer des Phils, das Objekt verkaufen wollte, griff Christian zusammen mit seinem Freund Kais Khader zu. „Ich hab‘ in dieser Straße als Kind Flohmarkt gemacht, der Second-Hand-Laden gegenüber der Bar war früher ein Supermarkt, da saß ich davor und habe meine Spielsachen verkauft. So gesehen war ich mit diesem Ort emotional schon vorher verbunden. Wir mussten die Chance einfach ergreifen, unseren eigenen Laden hier aufzumachen“, erzählt Christian. „Ursprünglich brachte Maria übrigens den Namen „rubío“ ins Spiel, eine Anspielung auf meine blonden Haare, das haben wir dann aber verworfen“, erzählt Christian mir noch eine Anekdote zur Namensfindung.

Der gemütliche Innenraum lädt zum Kaffee trinken ein. Foto: BSM

Der gemütliche Innenraum lädt zum Kaffee trinken ein. Foto: BSM

Mehr als „nur“ Tapas

Tagsüber gibt es in der Jokha Bar leckeren Kaffee, den Christian durch seine Baristaausbildung auf den Punkt zubereitet sowie zur Mittagszeit einen leichten Lunch mit hauseigenen Suppen, Salaten und Pasta. Der Abend gehört den Tapas: Die Flying Tapas, vergleichbar mit einem Rodizio, sind der Renner montagabends. Alle zehn Minuten werden neue Tapas serviert, so probieren sich die Gäste durch die spanische Küche. Außerdem werden auch abends klassische Pastagerichte und bunte Salate serviert.

Hochwertige Spirituosen zählen zur Getränkeauswahl. Foto: BSM

Hochwertige Spirituosen zählen zur Getränkeauswahl. Foto: BSM

Leider hatten wir uns für einen Gesprächstermin am Vormittag verabredet. Ich merke schon beim Gespräch, wie sehr ich Appetit auf die Tapas bekomme, die mir jetzt vorenthalten werden, weil ich heute noch zu früh dran bin. Der nächste Montagabend für die Flying Tapas ist bei mir schon rot im Kalender angestrichen, das bin ich meinem knurrenden Magen schuldig. Außerdem sind es aus der Innenstadt zur Jokha Bar keine fünfzehn Minuten zu Fuß, wie ich auf dem Rückweg feststelle.

Informationen

Jokha-Bar
Heinrichstraße 26, 38106 Braunschweig

Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag 12:00 – 00:00 Uhr
Freitag und Samstag 12:00 – 01:00 Uhr
Sonntag 10:00 – 22:00 Uhr

Titelbild: Die Jokha-Bar in der Heinrichstraße lockt mit spanischer Küche. Foto: BSM

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