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Weniger ist mehr – Fastenzeit

Die Neujahrsvorsätze sind längst wieder vergessen, Wind und Wetter haben ihr übriges getan, um mich lieber in der Wohnung als in Laufschuhen aufzuhalten. Zum Glück bringt die Fastenzeit, die an Aschermittwoch begonnen hat, die nächste Chance, meinen Körper und Geist einem gründlichen Frühjahrsputz zu unterziehen.

Fasten liegt im Trend. Etwas mehr als die Hälfte der Deutschen hat schon einmal gefastet. Seit jeher ist das Fasten in nahezu allen Religionen fest verankert, nicht nur in der christlichen Fastenzeit. Das Ziel dabei ist es, den Körper zu reinigen und den Geist zu stärken, zur Besinnung zu kommen. Eine Fastenkur ist dabei die rituelle Praxis, um körperliche und innere Reinheit zu erlangen.

Dabei bedeutet Fasten nicht gleich Verzicht, Fasten soll vielmehr Bewusstsein schaffen. Deshalb ist das Fasten auch nicht dazu da, ein paar Kilos zu verlieren. Wer eine schnelle Schlankheitskur erwartet, ist mit dem Fasten falsch beraten. Sinn ist vielmehr ein bewussteres Leben und dabei den Körper und Geist anzuregen – bewusst verzichten, um Platz für Neues zu schaffen.

Fasten bis Ostern

Viele Fastende verzichten in der Zeit bis Ostern auf Süßes, Alkohol, Koffein oder Fleisch. Manche nehmen den Frühling aber auch zum Anlass einer klassischen Fastenkur: Heilfasten nach Buchinger, Intervallfasten, Basenfasten oder auf Grundlage von Ayurveda. Die Methoden sind vielfältig und auch in Braunschweig gibt es unterschiedliche Anbieter, die während der Fastenkur begleitend zur Seite stehen. Die Wahl der Fastenkur sollte allerdings immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, denn eine falsch angewendete Kur kann mehr schaden als helfen.

Eine entspannende Massage gehört zu einem Wellness-Tag einfach dazu. Foto: pixabay.
Neben einer gesunden Ernährung gehören auch Massagen zum Ayurveda. Foto: pixabay.

Fasten fürs Klima

Sie können Ihren Verzicht in der Fastenzeit auch mit einem positiven Beitrag für die Gesellschaft verbinden, indem Sie Klimafasten. Die deutschlandweite Aktion von verschiedenen Landeskirchen will damit auf den bewussten Umgang mit unseren Ressourcen aufmerksam machen. Jede Woche wird ein neuer Impuls gesetzt, die erste Woche steht unter dem Motto Wasser-Fußabdruck. Auf der zugehörigen Internetseite bekommen Sie Tipps, wie Sie Wasser einsparen können, außerdem können Sie die Höhe Ihres Fußabdrucks testen. Und wer weiß, vielleicht bleibt die ein oder andere neue Verhaltensweise ja auch über die Fastenzeit hinaus hängen …

Floß auf der Oker durch einen Brückenbogen fotografiert.
Beim Klimafasten soll die Aufmerksamkeit auf den Klimawandel gelenkt werden. Damit die Sommer in der Löwenstadt weiterhin so schön bleiben …

Das kann alles weg …

Fasten muss nicht immer Verzicht bedeuten. Viel mehr geht es darum, sich bewusst zu machen, wie gut es uns als Gesellschaft eigentlich geht. Deshalb verzichten einige in der Fastenzeit auch auf unnötigen Konsum und kaufen nur das, was sie zum Leben brauchen. Auch das Ausmisten gehört zum Fasten dazu: Mein Kleiderschrank ist so voll, dass ich mir vorgenommen habe, ihn in der Fastenzeit auszumisten und die Kleidung dem Fairkauf zu spenden. Dann geht es im Wohnzimmer weiter: Wie viele CDs meiner Musiksammlung bedeuten mir eigentlich noch etwas?

Sie müssen natürlich nicht unbedingt materielle Dinge ausmisten – auch schlechte Angewohnheiten können Sie in der Fastenzeit wegwerfen: das Handy im Bett, das Versumpfen auf Social-Media-Plattformen … Schaffen Sie Platz für mehr Bedeutung!

Mehr Zeit für den Nächsten …

Wenn Sie in der Fastenzeit nicht (nur) auf materielle Dinge verzichten, werden Sie feststellen, dass Sie auf einmal mehr Zeit haben. Zeit, die Sie mit schönen Dingen füllen können, zum Beispiel mit Ihrer Familie, Ihren Freunden oder auch mit Fremden. Sie können sich zum Beispiel ehrenamtlich engagieren, in Braunschweig gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten und ehrenamtliche Helfer*innen werden immer gesucht.

Meine Kollegin Stefanie hat für das Löwenstadtblog über das Projekt Wunschgroßeltern des Mütterzentrums/MehrGenerationenHaus berichtet, lesen Sie doch einmal, was Wunschomas und -opas alles mit ihren Enkeln erleben.

Wunschoma und -enkel auf einem gemeinsam Ausflug. Foto: Mütterzentrum e.V.

Und zuletzt: Gönnen Sie sich selbst etwas

Und zuletzt gilt es in der Fastenzeit auch, sich selbst etwas zu Gönnen. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Besinnen Sie sich auf das, was Ihnen guttut, seien Sie achtsam und hören auf Ihr Inneres. Sie werden merken, wenn Sie sich jeden Tage eine halbe Stunde mit sich selbst beschäftigen, werden Sie automatisch zufriedener und ausgeglichener. Ein Versuch ist es wert, oder?

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