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Weißes Gold aus Braunschweig

Schneeweiß soll er sein, kräftig und gerade gewachsen: Der Spargel ist das It-Gemüse im Frühling. Das blütenweiße Gewächs ist sogar so beliebt, dass die Spargelbauern nachhelfen und mit beheizten Feldern die Saison um wenige Wochen verlängern. Wenige, dafür aber kostbare und köstliche Wochen.

Pur mit Sauce Hollandaise, umhüllt mit Schinkenstreifen, klassisch mit Butter gekocht oder auf dem Grill gegart – jeder hat wohl sein Lieblingsrezept. Kommt die Sprache aber auf die Qualität des Spargels, ist man sich schnell einig: weiß muss er sein und gerade gewachsen. Schließlich adelt die weiße Farbe die sonst grünen Stangen als königliches Gemüse. Das war aber nicht immer so, erst die Braunschweiger entdeckten im 17. Jahrhundert den weißen Spargel als köstliche Spezialität.

Während in Ägypten und Griechenland schon vor etwa 4.500 Jahren der grüne Spargel als Heil- und Speisepflanze bekannt war, wurde das Gemüse erst im 13. Jahrhundert von den Römern als Arzneimittel nach Europa gebracht. Und auch jetzt hatte der Spargel noch eine weite Reise vor sich: Erst im 17. Jarhhundert bauten die Menschen in Norddeutschland den Spargel an, vornehmlich allerdings als saisonale Spezialität und weniger als Arznei.

Statt der grünen Variante, die die Franzosen und Engländer ernteten, kultivierten die norddeutschen Bauern den weißen Stangenspargel. Aufgrund des nährstoffreichen Bodens in und um Braunschweig entstand hier eines der größten Spargelanbaugebiete Norddeutschlands. Der Braunschweiger Spargel wurde schnell über die Stadtgrenzen hinaus bekannt: Frisch lieferten die Löwenstädtler ihn sogar bis nach Stockholm, konserviert ab dem 19. Jahrhundert bis Australien und Amerika . Qualität spricht sich eben herum.

Außerdem ist Spargel auch eine echte Vitaminbombe: Eine Portion deckt den täglichen Bedarf an Vitamin C und Folsäure, zudem sind noch die Vitamine E, B1 und B2, Magnesium, Kalium, Kalzium, Natrium und Asparaginsäure, Kaliumsalze und ätherische Öle enthalten. Alles in allem viele Ballaststoffe, die entschlacken und die Verdauung ankurbeln.

Heute werden wieder vielfältigere Spargelsorten angebaut, neben dem weißen Spargel hat auch der violette und grüne Spargel seinen festen Platz im Supermarktregal. Noch immer stammt aber der leckerste Spargel aus der Region: Frisch auf dem Markt oder direkt beim Erzeuger. Bleibt nur die Frage, wie ich meinen Spargel heute esse: gekocht oder doch vom Grill …?

(Foto: BSM)

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