Wie lässt sich der Uni-Campus verschönern? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Team des Sandkasten-Projekts der TU Braunschweig. Die Mitarbeiter des Projekts haben es sich auf die Fahne geschrieben, den Campus gemeinsam mit Studierenden und Mitarbeitern für Studenten noch attraktiver zu gestalten. Heute bin ich mit den Projektverantwortlichen verabredet und schon ganz gespannt, was ich gleich noch alles über Sandkasten erfahre.
Da das Uni-Leben bei mir noch nicht allzu lange zurückliegt, weiß ich, wie wichtig ein schöner Campus ist, auf dem man sich gerne in den Pausen aufhält oder sich bei gutem Wetter auf der Wiese mit anderen Studenten zum Austausch trifft. Am Wendenring, nur einen Katzensprung von der TU entfernt, sitzt das Projektteam Sandkasten. Pascal Abel, zuständig für die Koordination, und Cedric Handke aus dem Marketing, begrüßen mich: „Wir gehen gleich rüber zum Campus, dann können wir dir einige unserer Projekte zeigen“.
Die Idee hinter Sandkasten
Vom Wochenmarkt auf dem Campus-Gelände über besondere Sitzgelegenheiten bis hin zum Realisieren einer Uni-Zeitung: Die Projekte von Sandkasten sind vielfältig. Bereits auf dem Weg zum Campus gibt mir Cedric Handke ein paar Infos zur Sandkasten-Initiative, die es bereits seit 2014 gibt und durch das Präsidium der TU ins Leben gerufen wurde. „Pascal ist schon von Anfang an dabei, ich kam Mitte 2015 dann mit meinem eigenen Projekt dazu“, erzählt er mir. Insgesamt arbeiten fünf feste Mitarbeiter und neun HiWis (Hilfswissenschaftler) hinter den Kulissen der Campusgestaltung. „Aber natürlich wäre Sandkasten ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer nicht realisierbar“, betont Cedric Handke. Das Sandkasten-Projekt versteht sich somit als Schnittstelle zwischen den Studierenden und der TU Braunschweig.
Am Campus angekommen kann ich auch schon gleich das erste umgesetzte Projekt bestaunen: Drei sehr gemütlich aussehende Hängematten stehen vor der Mensa. An diesem warmen Tag im August würde ich mich dort auch gerne hineinlegen und im Schatten der Bäume entspannen. Welch‘ schöner Gedanke! Dann entscheide ich mich zusammen mit Cedric Handke und Pascal Abel dann aber doch für die etwas kühlere Cafeteria. Bevor wir eintreten, kann ich neben dem Eingang auch schon das nächste Projekt begutachten: Mit dem Künstler Reiner Bergmann und vielen Freiwilligen wurden vor der Mensa Pflanzensäulen, auch bekannt als Vertikalgärten, angelegt. Dort wachsen frische Erdbeeren und Basilikum. Studenten dürfen sich hier gern bedienen – ganz schön lecker und vor allem nachhaltig! „Der AStA kümmert sich um die Bewässerung und das Institut für urbane Botanik um die Zucht der Pflanzen“, erklärt mir Cedric Handke.
Der Weg zum Sandkasten-Projekt
Ich bin beeindruckt: Mit recht einfachen Ideen gelingt es, das Campus-Gelände wirklich aufzuwerten. Inzwischen haben wir es uns in der 9Bar, der TU-Cafeteria, mit einem kühlen Getränk gemütlich gemacht. „Wie entstand eigentlich die Idee zu Sandkasten?“ möchte ich wissen. „Es fing alles mit einem Seminar an, in dem der grobe Plan zum Projekt entwickelt wurde“, erinnert sich Pascal Abel. „Damals stand die Umsetzbarkeit noch auf der Kippe. Meine damalige Dozentin Frau Prof. Dr. Robra-Bissantz hat sich aber sehr für die Idee eingesetzt, diese mitentwickelt und übernimmt heute sogar die Projektleitung.“ Das Schöne ist: Jeder kann sich bei Sandkasten beteiligen, und zwar sowohl Studenten und Mitarbeiter der TU, als auch Externe. Das Projektteam rund um Pascal Abel und Cedric Handke ist für die Koordination und Bekanntmachung der Projekte zuständig, die Ideen kommen zum Großteil von außen. „Der Campus der TU sollte von denjenigen gestaltet werden, die sich täglich dort aufhalten. Das ist die Idee dahinter“, erzählt Pascal Abel.
Ist meine Idee realisierbar?
Jedes Projekt muss bestimmte Phasen durchlaufen. Wer eine Idee hat, kann diese auf der Sandkasten-Plattform einstellen. Dann zeigt sich durch eine Abstimmung, ob genügend Menschen an der TU die Idee teilen und ob sich somit die Umsetzung lohnt. „Dieses Tool gibt es seit Anfang 2017“, erzählt mir Cedric Handke. „So testen wir, wie die Ideen bei den Leuten ankommen“. Finden es genügend Personen gut, kann es losgehen. „Im Unterschied zu herkömmlichen Uniprojekten gibt es beim Sandkasten keine Deadlines oder Fristen“, erzählt mir Pascal mit einem Augenzwinkern. Die Projekte werden das gesamte Jahr über umgesetzt.
Jeder kann unterstützen
Haben Sie sich bereits etwas durch die Sandkasten-Seite geklickt und finden ein Projekt interessant? Sie können mit nur einem Klick eine Kampagne unterstützen, indem Sie Fan werden. „Oder man wird gleich Teil eines Projektteams und unterstützt das jeweilige Vorhaben tatkräftig mit eigenen Ideen“, sagt Cedric Handke.
Die Statistik spricht für sich: Momentan sind insgesamt 56 Projekte in der Mache bzw. umgesetzt, 236 Personen haben sich bereits an den Projekten beteiligt. „Die Beteiligung kann ganz unterschiedlich aussehen: Es kann beispielsweise eine Schicht an der Theke sein oder eine handwerkliche Tätigkeit wie das Zusammenbauen von Sitzbänken“. Rund 6.500 „Fans“ haben bis jetzt über ihre Favoritenprojekte abgestimmt.
Eine Frage der Finanzierung
Damit die Projektideen realisiert werden können, gibt es externe Organisationen, die das Sandkasten-Projekt unterstützen und somit an der Gestaltung des TU-Campus mitwirken. „Dabei geht es nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sondern auch um inhaltlichen Austausch“, sagt Cedric Handke.
Erstaunlich, was man mit Kreativität und Engagement auf die Beine stellen kann, finden Sie nicht auch? „Das Projekt ist auch eine tolle Möglichkeit, Studenten, Mitarbeiter und Externe der unterschiedlichsten Disziplinen zusammenzubringen“, fügt Pascal hinzu. Vielleicht haben Sie ja auch schon eine Projektidee?
Sandkasten TU Braunschweig
Wendenring 1-4
38100 Braunschweig
(05 31) 391 31 26
Titelbild: Ein Teil des Sandkasten-Teams nimmt Platz in einer von drei Hängematten: Eines von ihren vielfältigen Projekten. Foto: BSM
Keine Kommentare