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Braunschweig international

Braunschweig ist international. Ein Blick auf die Zahlen internationaler Studierender an Braunschweigischen Universitäten bestätigt dies: An der Technischen Universität Braunschweig (TU) kamen im Wintersemester 2016/17 von 20.037 2.771 Studierende aus dem Ausland, was einem Anteil von knapp 14 Prozent entspricht. An der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) ist das Bild ähnlich: Im Sommersemester 2016 kamen dort von insgesamt 952 Studierenden 133 aus dem Ausland. Diese Zahlen verwundern kaum, denn neben hervorragenden Ergebnissen im Städteranking der Wirtschaftswoche, im Kultur-Städteranking des Hamburger WeltWirtschaftsinstituts und der Berenberg-Bank sowie im Prognos-Zukunftsatlas ist Braunschweig bereits seit Jahren eine der forschungsintensivsten Regionen Europas. Und fernab von allen Statistiken kann sogar ich als Neu-Braunschweigerin schon nach wenigen Monaten sagen: Braunschweig ist einfach schön und lebenswert. Da kann ich jeden verstehen, der gerne in Braunschweig leben und arbeiten möchte.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Anlass dieses Blog-Beitrags ist der 5. Deutsche Diversity-Tag, der vom Verein Charta der Vielfalt e.V. ausgerufen wurde. Der Verein ist eine Initiative verschiedener Unternehmen, die die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in die Unternehmenskultur als oberstes Ziel hat. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität Wertschätzung erfahren. Weil ich Vielfalt für ein sehr wichtiges und unterstützenswertes Thema halte, widme ich mich ihm in meinem heutigen Blog-Beitrag. In Braunschweig habe ich mich auf die Suche nach Spuren der Vielfalt gemacht und bin fündig geworden.

Annette Schütze leitet das Welcome Center der Allianz für die Region. Foto: Allianz für die Region GmbH .

Annette Schütze leitet das Welcome Center der Allianz für die Region. Foto: Allianz für die Region GmbH .

Die Zahl internationaler Studierender in Braunschweig sagt mir, dass Braunschweig neben guten Lebensbedingungen vermutlich auch gute Studienbedingungen bietet. Beide Universitäten haben ein internationales Renommee und bieten ihren Studierenden eine gute Ausbildung und einen anerkannten Abschluss. Von Annette Schütze, Projektleiterin für das Welcome Center bei der Allianz für die Region, erfahre ich, dass 80 Prozent der Studierenden aus dem Ausland gerne nach dem Studium in Braunschweig bleiben würden, jedoch nur 50 Prozent die Möglichkeit dazu bekommen.

Das Welcome Center unterstützt ausländische Fachkräfte dabei, sich mit dem System des deutschen Arbeitsmarktes vertraut zu machen und einen Zugang zu finden. Die Mitarbeiter des Welcome Centers helfen zudem im Bewerbungsprozess und bringen Unternehmen und Fachkräfte zusammen. „Wir sind da, wir können auf beiden Seiten helfen“, beschreibt Anette Schütze kurz und knapp die Arbeit des Welcome Centers. Sie erzählt mir, dass die sprachliche Barriere häufig ein Grund ist, weshalb sich der Erstkontakt zwischen ausländischen Fachkräften und Unternehmen schwierig gestaltet. Dabei, so stellt Schütze heraus, gebe es eine starke Nachfrage von ausländischen Fachkräften, von denen die Unternehmen stark profitieren können.

Doris Bonkowski ist Leiterin des Büros für Migrationsfragen in Braunschweig. Foto: Moritz Rennecke.

Doris Bonkowski ist Leiterin des Büros für Migrationsfragen in Braunschweig. Foto: Moritz Rennecke.

Eine ähnliche Sicht hat auch Doris Bonkowski, Leiterin des Büros für Migrationsfragen in Braunschweig. „Zu uns kommen Menschen mit unglaublich viel Potenzial“, erzählt sie mir. Um dieses Potenzial für Braunschweig und die Region zu nutzen, hat das Büro für Migrationsfragen verschiedene Angebote geschaffen. Im Kern geht es dabei um die Entwicklung einer offenen und lebendigen Gesellschaft und darum, die Vielfalt der verschiedenen kulturellen Hintergründe zu nutzen. „Ich würde mir wünschen, dass die Kommunikation in der Gesellschaft menschlicher und warmherziger wird. Viele Menschen bringen das mit, davon können wir noch viel lernen“, sagt Doris Bonkowski. Sie sieht das Potenzial für den deutschen Arbeitsmarkt und führt mir zugleich vor Augen, dass in vielen weiteren Lebensbereichen Migranten unsere Gesellschaft bereichern. Sei es im Bereich Forschung und Wissenschaft oder in der Gastronomie – überall profitieren wir mittlerweile von den Einflüssen der vielfältigen Bevölkerung vor Ort und möchten sie nicht mehr missen. Braunschweig ist Lebensraum und Heimat von Menschen aus über 160 Nationen und lebt von den Impulsen der Sprachen, Kompetenzen, Religionen oder Lebensstilen der Menschen, die in der Stadt zuhause sind.

Auch im kulturellen Bereich geht es in Braunschweig erfreulich international und bunt zu. Sei es bei Darbietungen im Staatstheater oder bei Ausstellungen im Herzog Anton Ulrich-Museum – überall bereichern Menschen aus nah und fern unsere Freizeitgestaltung. Ein Ort, an dem man in Braunschweig die verschiedensten Kulturen erleben kann, ist außerdem das Haus der Kulturen. Es ermöglicht einem, an Veranstaltungen teilzunehmen und selbst Teil der kulturellen Vielfalt zu sein.

Welche Spuren habe ich nun auf meiner Suche gefunden? In Braunschweig ist die Vielfalt in ethnischer Hinsicht wichtig, bereichert das Leben eines jeden von uns und wird dies auch in Zukunft tun. So viele Bereiche in meinem Leben, im Leben meiner Freunde und Kollegen profitieren von Vielfalt, Abwechslung und stetigem Wandel. Für jemanden wie mich, der durch Studium und Reisen schon viele Menschen kennengelernt, viele Länder gesehen und viele Küchen probiert hat, gehört diese Vielfalt zum täglichen Leben dazu. Ich freue mich, dass es in Braunschweig Angebote wie das Welcome Center und das Büro für Migrationsfragen gibt, die sich genau dafür einsetzen und sich um den Fortschritt in der Löwenstadt einsetzen. Für Braunschweig hoffe ich, dass die Stadt in Zukunft noch vielfältiger wird und damit seiner führenden Rolle im Städteranking, im Zukunftsatlas und auch im Bereich Forschung noch besser gerecht werden kann.

Beitragsbild: Symbolbild. Quelle: pixabay.

1 Comment

  • Manorainjan

    Antworten
    29.05.2017at21:51

    “ Der Verein ist eine Initiative verschiedener Unternehmen, die die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in die Unternehmenskultur als oberstes Ziel hat.“

    Wie viele rosarote Brillen muss man übereinander tragen, um das zu glauben?
    Tatsächlich lautet der Kernsatz:

    „Die Unterzeichner erklären, die Vielfalt der Gesellschaft grundsätzlich anzuerkennen und nutzen zu wollen.“

    Zudem ist es eine Selbstverpflichtung. Das bedeutet im Klartext: Wir wollen nichts ändern und entziehen uns per Selbstverpflichtung der Gefahr einer zwingenden gesetzlichen regelung.

    Eine „Initiative verschiedener Unternehmen“?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Charta_der_Vielfalt
    „Keine Regulierungsbehörde schaffen“
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/charta-der-vielfalt-schoener-schein-zum-nulltarif-a-521487.html

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