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Prost und Mahlzeit an der Oker

Ein gedeckter Tisch im Steg-Haus

Update: Das Restaurant hat leider dauerhaft geschlossen. In den Räumlichkeiten finden Sie nun das NAW.

Drei Monate zum Großteil liebevoll selbst umgesetzter Umbau liegen hinter Nicole Becker, der Geschäftsführerin des Steg-Hauses, und Selina Meyer, der Restaurantleitung. Ich treffe die beiden glücklich, geschafft, und gespannt an: Wie wird es den Braunschweigerinnen und Braunschweigern hier gefallen? „Die Location hat mich von Anfang an einfach überzeugt“, erzählt Nicole Becker. Sie weiß, wovon sie redet, denn sie war Gründerin und Inhaberin des phils. Für das Steg-Haus, das in den Räumlichkeiten des ehemaligen Leonhards direkt an der Oker und mitten in der Stadt liegt, war es nun die Idee, ein Restaurant zu kreieren, das zu den Menschen in der Löwenstadt passt.

Beim Hereinspazieren fällt mir direkt auf, wie die in dunklem Petrol gestrichenen Wände Gemütlichkeit erzeugen. Doch das ohne erdrückend zu wirken: Die Räume sind modern und freundlich, da goldene und rosafarbene Kontraste gesetzt werden. Als Wandverkleidung sind teilweise Holzbretter angebracht, die aus einem Braunschweiger Fachwerkhaus stammen, das abgerissen werden musste. Auch die Bänke im Weinkeller sind aus diesem Holz gefertigt. Kreative Ideen wie diese konnte das Steg-Haus-Team an vielen Stellen umsetzen.

Innenraum des Steg-Hauses

Polsterbänke erschaffen gemeinsam mit der kreativen Wandgestaltung eine gemütliche Atmosphäre. Foto: BSM

Die Bar glitzert dank 35.000 Münzen

Was blitzt da eigentlich so auf dem Tresen? Bei näherem Hinsehen erkenne ich die einzelnen Ein-Cent-Münzen, die von Nicole Becker und Selina Meyer per Hand aufgeklebt wurden. Eine Arbeit, die sich angesichts des faszinierend glänzenden Tresens gelohnt hat. „Wir stecken unser ganzes Herzblut in das Steg-Haus. Ob die Cent-Stücke verkleben oder die Fliesen verfugen: Alles Frauenpower!“. Auffällig sind auch die außergewöhnlichen Polsterbänke, die in sanften Grün-, Orange- und Goldtönen gehalten sind. Sie wurden, ebenso so wie die Tische aus Esche, für das Steg-Haus nach den Wünschen des Teams von einem Tischler aus Halberstadt angefertigt.

Münzen im Wert von 350 Euro lassen den Tresen erstrahlen.

Münzen im Wert von 350 Euro lassen den Tresen erstrahlen. Foto: BSM

Genuss am Steg

Nach dem Innenraum, in dem übrigens 70 Personen Platz finden können, erkunde ich nun den Steg. Hier gibt es noch einmal 50 Sitzmöglichkeiten – und sogar einen Bootsanleger, sodass auch vorbeischippernde Oker-Fans in den Genuss der angebotenen Drinks kommen. Alles ist ganz frisch fertig, soeben wurden die Holzböden geölt und Nicole Becker betont begeistert die Einzigartigkeit dieser Location: „Ein Restaurant direkt am Steg, so etwas findet sich selten!“ Der Name „Steg-Haus“, ein für Vegetarier zunächst zweifelhaftes Wortspiel, stand daher mit als Allererstes fest. Und nach dem ersten Schrecken finden auch Vegetarier leckere Gerichte auf der Karte. Vegane Speisen werden auf Anfrage, am Besten im Voraus, ebenfalls gerne zubereitet. Das freut mich natürlich besonders.

… und was gibt es zu essen?

Nun aber zu der wohl wichtigsten Frage: Was gibt es zu essen? Die Küche des Steg-Hauses öffnet ab 18:00 Uhr und verfolgt ein mediterranes Thema. Die Speisekarte wechselt regelmäßig, und da sie auch saisonal angepasst wird, ist sie übersichtlich und besonders ausgeklügelt, sodass für jeden etwas dabei ist. Dazu stehen verschiedene Drinks zur Auswahl. Besonders interessant für Gruppen bis 20 Personen ist der Weinkeller mit seinem steinernen Gewölbe, der das Highlight für die Wintermonate darstellt.

Herzstück der Küche ist der rot lackierte Josper-Ofen. Sie haben noch nie etwas von diesem Josper gehört? Das könnte daran liegen, dass es in Norddeutschland erst fünf Exemplar des besonderen Ofens gibt. Im Gegensatz zu Italien und Spanien, wo diese Art Ofen sehr beliebt ist: „Mit der Kombination aus Ofen und Grill können wir so gut wie alles zubereiten, von Fleisch über Gemüse bis hin zu Fisch“ erklärt Nicole Becker.

Spiesekarte des Steg-Hauses

Was gibt es zu essen? Die Karte des Steg-Hauses präsentiert regelmäßig wechselnde Speisen. Foto: BSM

Ich habe Glück: heute ist die druckfrische Speisekarte angekommen. Mir fällt direkt auf, dass Hashtags zu jedem Gericht vorgeschlagen werden, damit die Interaktion auf Social Media schneller und leichter von der Hand geht: #super!

Die Region unterstützen

Doch auch vor der Abendessenszeit lohnt sich ein Besuch im Steg-Haus, denn der Kaffee aus Espressobohnen, den es ab 15:00 Uhr gibt, ist eine eigens hergestellte Mischung von der Braunschweiger Rösterei Kaffefee. Dazu gibt es wechselnde Kuchensorten. Dass regionale Unternehmen bevorzugt werden, ist Teil des Konzepts im Steg-Haus: So kommt das Brot von der Bäckerei Fucke im nahen Magniviertel und die Dekoration teilweise aus dem kleinen Einrichtungsladen Projektstil.

Boot an dem Steg des Steg-Hauses

Das Steg-Haus liegt direkt an der Oker – hier lassen sich entspannte Nachmittage und Sommerabende verbringen. Foto: BSM

Das „phils“ ist erwachsen geworden

An das phils erinnern auch einige Gerichte, so gibt es beispielsweise eine gemischte Tapas-Platte und das phils-Lagerbier, das im neuen Umfeld genossen keine Nostalgie aufkommen lässt, sondern Freude darüber, wie sich alles entwickelt hat: „Das phils ist erwachsen geworden und beginnt einen neuen Lebensabschnitt“, fasst Selina Meyer es zusammen.

Auf dem Logo des Steg-Hauses steht: Prost und Mahlzeit. Das lasse ich als hervorragenden Schlusssatz einfach mal so stehen.

Informationen

Steg-Haus
Leonhardstraße 2, 38102 Braunschweig
http://www.steghaus-braunschweig.de/
(0531) 88 92 37 47

Öffnungszeiten
Di – Sa: 15.00 Uhr – 00.00 Uhr
Sonntag: 15.00 Uhr – 22.00 Uhr
Kaffee & Kuchen:15.00 Uhr – 18.00 Uhr
Küche: 17.00 Uhr – 22.00 Uhr

Beitragsbild: Die Innenräume des Steg-Hauses strahlen Gemütlichkeit aus. Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH

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