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Alte Bekannte im Magniviertel

Ein Schaufenster mit der Aufschrift "There is a crack in everything"

„Hier kann man sich richtig wohlfühlen“, schrieb meine Kollegin vor einigen Jahren über das Riptide. Angefangen als Plattenladen, in dem die Gäste beim Musikhören gemütlich ein Glas Wein trinken können, entwickelte sich das Riptide im Laufe der Jahre zu einer Institution in Braunschweig, die gute Musik und leckeres vegetarisches Essen miteinander verbindet. Nach 13 Jahren im Handelsweg ist das Riptide nun umgezogen – für uns ein idealer Anlass, dem Café-Besitzer Chris Rank noch einmal einen Besuch abzustatten und zu schauen, ob das Riptide noch das alte ist.  

Kaffee, Kunst und Musik am vielleicht schönsten Platz Braunschweigs

Seit dem 1. Juni steuern Plattensammler*innen und Kaffeetrinker*innen nicht mehr den Handelsweg, sondern das Magniviertel an, wenn sie einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen wollen. Ich kann mich noch gut an die gemütlichen Räume im Handelsweg erinnern und bin froh, dass sich auch beim Betreten des neuen Ladens am Magnikirchplatz ein wohliges Gefühl einstellt. Auf zwei Etagen können sich die Gäste nun ausbreiten, unten in den Platten stöbern, oben zwischen Fachwerkbalken entspannt sitzen, essen, etwas trinken. Besonders jetzt im Sommer laden auch die Außenplätze zum Verweilen auf dem „vielleicht schönsten Platz Braunschweigs“ ein, wie Chris findet.

Schallplatten
Auch am neuen Standort können Plattenliebhaber*innen in der Auswahl der Vinylscheiben stöbern. Foto: BSM

Am Angebot hat er nicht viel verändert. „Wichtig war, dass die Platten wieder mitkommen“, erzählt Chris. Gleich im Eingangsbereich laden die Vinylscheiben zum Stöbern ein. An der Theke dahinter können hungrige Gäste die vegetarischen und veganen Speisen bestellen, für die das Riptide bekannt ist: vegane Burger, Tofu-Currywurst, vegetarische Hot-Dogs und einiges mehr. „Konzeptionell haben wir nichts verändert, aber erweitert: Wir haben jetzt eine richtige Küche und auch einen Koch eingestellt.“ Das freut besonders die Braunschweiger*innen, die auf der Suche nach Abwechslung während ihrer Mittagspause sind. Dienstags bis freitags gibt es ab sofort nämlich einen Mittagstisch im Riptide, natürlich vegan und frisch gekocht. Dass dies nicht die einzige Veränderung bleiben wird, da ist Chris sich sicher: „Unser Koch hat freie Hand und darf sich gern kreativ austoben.“ Vielleicht erwarten die Gäste also bald Specials wie eine Pommeswoche oder Burgerwochenenden.

Ein Teller mit Currywurst und Pommes
Die vegane Currywurst gibt es dank neuer Küche jetzt auch mit Pommes! Foto: BSM

Neue Räume mit Fachwerk-Charme

Bereits 2017 war das Riptide auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und hatte auch schon den Laden im Magniviertel im Blick. Drei Jahre dauerte es noch, bis aus den anfangs losen Plänen Realität wurde. Der Umbau von einem Outdoorgeschäft zum Gastronomiebetrieb lässt sich schließlich nicht über Nacht planen. Das befreundete Studio NEA erstellte ein Innendesign-Konzept, das den Fachwerk-Charme des Gebäudes mit der hippen Gemütlichkeit des Riptide verbindet.

Ein Raum mit großen Fenstern und Hängelampen
Die neuen Räumlichkeiten verbinden Fachwerk-Charme mit hipper Gemütlichkeit. Foto: BSM

„Der Laden im Magniviertel war ab März soweit fertig und wir hätten am 1. April gerne eröffnet – dann kam Corona“, fasst Chris zusammen. Die Eröffnung wurde verschoben und ganz anders als geplant, ohne große Party und Konzert, öffnete das Riptide seine Pforten schließlich Anfang Juni 2020. Was mir seit der Eröffnung immer wieder auffällt: Egal, wann ich durchs Magniviertel gehe, wenn das Riptide geöffnet hat, sind die Plätze davor voll. Wenn ich Ihnen aus meiner Erfahrung also einen Tipp geben darf: Reservieren lohnt sich. Natürlich bekommt man auch mal spontan einen Platz, aber das Riptide hat nicht nur sein Stammpublikum aus dem Handelsweg mitgebracht, sondern zieht am neuen Standort auch viel Laufkundschaft an.

Eine neue Facette im Magniviertel

„Unser Stammpublikum ist wirklich eins zu eins mitgekommen und ich freue mich, dass es ihnen richtig gut gefällt und dass sie es hier auch gemütlich finden. Es ist zwar ein anderer Laden, aber trotzdem sollte es typisch ‚wir‘ sein“, beschreibt Chris die Reaktionen der Gäste. „Durch die Lage hier im Magniviertel kommen zu unseren Stammgästen komplett andere Leute dazu, ob das Rentner sind, ob das Touristen sind, die den Platz schön finden und hier einfach ein Stück Kuchen essen wollen. Dadurch haben sich die Gäste sehr vermischt. Das war natürlich auch unsere Hoffnung, weil wir im Handelsweg eher weniger Laufkundschaft hatten.“

Ein kleines Schild mit der Aufschrift "Yes, we do have Gutscheins"
Auch die kleinen Details, die das Riptide ausmachen, sind mit umgezogen. Foto: BSM

Im Magniviertel ist das Riptide in guter Gesellschaft. Vom Frühstück in der makery über verschiedene Einkehrmöglichkeiten zum Mittag, leckeren Nachmittags-Kaffee in der Kaffeezeremonie bis hin zu einem abendlichen Absacker in Barnaby’s Blues Bar wissen kulinarisch interessierte Braunschweiger*innen, dass sie im Magniviertel immer fündig werden. Ob hier überhaupt noch Platz für das Riptide ist? „Am Anfang waren wir uns unsicher, ob die anderen Gastronominnen und Gastronomen uns mit Konkurrenzgedanken begegnen werden“, gibt Chris zu. Die Sorge war aber völlig unbegründet. „Die kamen an, haben uns Blumen geschenkt und meinten: ‚Toll, dass ihr da seid!‘“, freut sich Chris über die gute Nachbarschaft. „Wir bringen einfach eine andere Facette ins Viertel.“ Für mich gibt es nun also noch einen Grund mehr, das Magniviertel zu besuchen. Man sieht sich vielleicht ja bald am Burgerwochenende.

Informationen

Café Riptide
Ölschlägern 14, 38100 Braunschweig
Telefon: 0531 2254177
Öffnungszeiten:
Di – Do: 11.00 – 21.00
Fr/Sa : 11.00 – 1.00
So/Mo:  geschlossen

3 Comments

  • 16.08.2020at04:25

    Selbst die Braunschweiger in meiner alten Heimat-(nicht Geburts-)stadt Braunschweig vergessen jetzt ihre Sprache.

    Und wenn sie schon nicht das englische Wort ‚vouchers‘ gebrauchen wollen weil wohl ‚Gutschein‘ ein viel besseres Wort ist, dann sollten sie doch zumindest den richtigen Numerus, nämlich ‚Gutscheine‘, gebrauchen.

    Yes, I am .. ärgerlich daß die deutsche Sprache so verschandelt wird !!!

    Wie Leonard Cohen so schön sang, „There is a crack in everything“, aber dieser ist zu groß!

    Deutsche Sprache, schwere Sprache?

    • Franziska Ilsemann

      Franziska Ilsemann

      Antworten
      18.08.2020at09:35

      Guten Tag Herr Goerman,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Auf dem Foto ist ein Schild zu sehen, das in der Lokalität Riptide aushängt. Sicherlich sind sowohl die Mischung aus deutschen und englischen Elementen des Satzes sowie die fehlerhafte Mehrzahl des Wortes „Gutschein“ bewusst gewählt worden und mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

      Viele Grüße
      Das Team vom Stadtmarketing

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