Die makerAcademy im Protohaus ist ein Klassenzimmer, in das Teenager zwischen 10 und 17 Jahren freiwillig sogar in den Ferien eintreten. Wie die Academy das geschafft hat? Kurz zusammengefasst ist die makerAcademy ein außerschulischer Lernort, wo Kinder und Jugendliche Dinge lernen, die sie wirklich interessieren. Das Mathebuch und das Vokabelheft bleiben im Ranzen, stattdessen stehen Minecraft, 3D-Druck, Programmieren und der Umgang mit einem Laser-Cutter auf dem Stundenplan. Und ganz nebenbei vermittelt die makerAcademy in einer inspirierenden Arbeitsumgebung auch kreatives und ökologisch nachhaltiges Denken.
Seit Anfang 2020 ist Constanze Geishauser Projektmanagering der makerAcademy beim Protohaus und bietet mit ihrem Team aus Studierenden und Ehrenamtlichen verschiedene Workshops an. „Wir wollen junge Menschen für die digitale Zukunft, also für Technik, Design und Nachhaltigkeit begeistern“, erzählt sie. „Dabei vermitteln wir einerseits fachliches Wissen, widmen uns aber auch den Zukunftskompetenzen, damit die Kids ihre Fähigkeiten selbständig anwenden können.“ Und auch lernen, dass Versuchen und Scheitern zusammengehören. „Es ist wichtig, möglichst früh den Mut zu erlangen, sich kreativ auszuprobieren“, so die Projektleiterin der makerAcademy. „Und zu wissen, dass es absolut okay ist, dabei auch Fehler zu machen.“
Kurse für die Herbstferien
In den anstehenden Herbstferien bieten Constanze Geishauser und ihr Team vier Ferienkurse an. Im 3D-Druck-Kurs können die Teenager beispielsweise im Computerspiel „Minecraft“ ihre eigene virtuelle Welt bauen, die anschließend im 3D-Drucker Realität wird. Im Laser-Cutter-Projekt erstellen die Teens eigene Notizbücher oder Schlüsselanhänger aus Holz und verschönern diese mithilfe des Laser-Cutter. Im Mittelpunkt steht dabei der Gedanke, wie man von der ersten Idee zum fertigen Produkt gelangt. Ganz im Zeichen von Umwelt und ökologischer Nachhaltigkeit steht das Upcycling-Projekt: Hier basteln die Teilnehmer*innen aus alten Materialien und unter Anwendung von Makramee und der Marmorieren-Technik individuelle Blumenampeln. Im Programmier-Kurs lernen die Kinder und Jugendlichen die Grundlagen des Programmierens und programmieren dann sogar ihren ersten eigenen Mini-Computer.
Die Kurse finden in den Herbstferien 2020 unter Einhaltung der aktuellen Abstands- und Hygienemaßnahmen statt. Deshalb hat die makerAcademy die Anzahl der Teilnehmer*innen pro Kurs auf sechs reduziert und ein Hygienekonzept erarbeitet. Sie können die Kurse als Einzeltermine oder auch als Wochenkurs buchen, dafür einfach eine E-Mail an makeracademy(at)protohaus.org senden.
Kurse für alle
Besonderen Wert legt die makerAcademy darauf, Kindern und Jugendlichen aus allen Schichten die Teilnahme zu ermöglichen. „Wir arbeiten mit Schulen, Jugendzentren und sozialen Vereinen zusammen, gehen gezielt auf sie zu und erstellen individuelle Konzepte“, erzählt Projektleiterin Constanze Geishauser. Finanziert wird die makerAcademy hauptsächlich von der Volkswagen Belegschaftsstiftung und der AKB Stiftung, das Lehrpersonal besteht größtenteils aus Werkstudierenden der jeweiligen Fachrichtung sowie aus Ehrenamtlichen. Die geringen Teilnahmegebühren sind daher eher symbolischer Natur: „Dank der Förderung können wir unser Angebot für benachteiligte Kinder zum Materialkostenpreis oder sogar kostenfrei anbieten“, ergänzt sie.
Welche Visionen Constanze Geishauser für die makerAcademy hat, lesen Sie übrigens im Artikel Das technische Klassenzimmer der Region auf dem Innovationsportal Besser Smart, der Grundlage für diesen Beitrag war.
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