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Grüner Weihnachtsmarkt

Ab heute ist es so weit: Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt öffnet und der Duft von frisch gebrannten Mandeln, Glühwein und Tannengrün, auf den ich ein knappes Jahr warten musste, liegt wieder in der Luft. Funkelnde Lichter an den Tannenbäumen sowie liebevoll geschmückte Stände mit stimmungsvoller Beleuchtung erwarten mich. Das Lichtermeer, das mich immer besonders in weihnachtliche Vorfreude versetzt, gehört einfach zum Markt dazu. Doch wieviel Energie verbraucht die festliche Beleuchtung eigentlich? Ich muss zugeben, dass ich mich in der Weihnachtszeit eher weniger mit dieser Frage auseinandergesetzt habe. Dabei ist Nachhaltigkeit ein Trend, der mittlerweile in fast allen Lebensbereichen an Bedeutung gewinnt. Ich bin heute zu einem Interview mit Heike Prieß, auch bekannt als die „Weihnachtsfrau“ verabredet. Sie betreut seit zwölf Jahren als Projektleiterin den Braunschweiger Weihnachtsmarkt und kann sicherlich Licht ins Dunkel bringen und meine Frage klären: Wie „grün“ ist der Weihnachtsmarkt wirklich?

Schaut, ob alles klappt: Heike Prieß ist seit 12 Jahren für die Koordination des Weihnachtsmarktes zuständig. Foto: BSM

Schaut, ob alles klappt: Heike Prieß ist seit 12 Jahren für die Koordination des Weihnachtsmarktes zuständig. Foto: BSM

Es werde Licht

„2009 haben wir mit unserem Team angefangen, den Burggraben mit LED-Lampen auszustatten“, erzählt mir Heike Prieß. Die Anschaffungskosten der Lampen bedeutet zwar anfangs eine hohe Investition, sie sind jedoch langlebiger und verbrauchen weniger, sodass dies auf lange Sicht eine Ersparnis bedeutet. „Die komplette Beleuchtung der Burg Dankwarderode verbraucht in einer Stunde die gleiche Menge an Energie wie eine Stunde Bügeln“, erklärt sie mir. Ich bin beeindruckt: Für die Anzahl an Lichtern ist das wirklich ein niedriger Stromverbrauch.

Und was wäre der Weihnachtsmarkt ohne die funkelnde Dekoration an den aufgestellten Bäumen? Ich jedenfalls kann mir einen Weihnachtsmarkt ohne diese nicht mehr vorstellen. Tatsächlich wurden erst 2011 spezielle Sterne und Kugeln zur Dekoration der Bäume angebracht – selbstverständlich mit LED-Lampen. Der vierzehn Meter hohe Baum auf dem Domplatz erstrahlt besonders hell: In der Tanne sind 160 Ketten mit je 160 LED-Lämpchen verarbeitet. 2011 wurde dann auch die komplette Fensterbeleuchtung des Rathauses durch energiesparende Lampen ersetzt. Die Beleuchtung der Fenster hat früher 70 Watt pro Stunde verbraucht, heute sind es nur noch 7 Watt pro Stunde.

Auch die Schausteller unterstützen das Bestreben, den Weihnachtsmarkt nachhaltiger zu machen. Sie haben nach und nach umgerüstet und verwenden auch bei der Dekoration ihrer Stände energiesparende Beleuchtung.

Natürliche Materialien, nachhaltiges Produktangebot

Auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt funkelt es nachhaltig. Foto: BSM

Auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt funkelt es nachhaltig. Foto: BSM

Nachhaltigkeit fordert die Weihnachtsfrau von den Schaustellern nicht nur bei der Beleuchtung. In den Teilnahmebestimmungen ruft sie die Schausteller dazu auf, die Stände reduziert zu schmücken und im Idealfall natürliche Materialien zu verwenden.

„Bei Neu-Bewerbungen achten wir sehr auf den Faktor Nachhaltigkeit. Bieten zwei Schausteller das gleiche oder ein sehr ähnliches Produkt an, bevorzugen wir den Anbieter, der nachhaltige Produkte anbietet“, erklärt mir Heike Prieß. Besonders beliebt in der Auswahl der Standbetreiber sind deshalb Anbieter von regionalen, veganen oder vegetarischen Produkten.

Neue Meilensteine

Seit 2016 wird auf dem gesamten Weihnachtsmarkt ausschließlich Naturstrom verwendet. „Dies ist ein großer Meilenstein, den wir im letzten Jahr erreicht haben“, so Heike Prieß. In diesem Jahr haben sich die Veranstalter zusammen mit den Schaustellern dazu entschieden, nur noch Mehrwegbecher zum Einsatz kommen zu lassen. Pappbecher adé! Besucherinnen und Besucher können den leckeren Glühwein in Zukunft also aus wiederverwendbaren Bechern genießen und nebenbei noch etwas Gutes für die Umwelt tun.

Ich freue mich, dass man sich beim Braunschweiger Weihnachtsmarkt Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit macht. Nach Herzenslust schlemmen, stöbern und die eindrucksvolle Beleuchtung bewundern: Mit Sinn für Nachhaltigkeit und ohne schlechtes Gewissen.

Beitragsbild: Funkelndes Lichtermeer. Foto: BSM

1 Comment

  • Manorainjan

    Antworten
    30.11.2017at18:12

    Wie viele Wörter pro Stunde hat denn so ein Weihnachtsmarktartikel?
    Jedenfalls hat dieses Blog mindestens einen Weihnachtsmarktartikel pro Jahr.
    Und jedes Jahr wird über die ach so moderne LED-Beleuchtung geschrieben, als ob das etwas neues wäre. Und es wird nicht dazugelernt: Immer noch spricht frau von Watt pro Stunde (als ob sie Energiemenge meinen würde) wo sie von Watt schreiben sollte, also von Leistung.
    Und dann diese fragwürdigen Vergleiche…Bügeln… Also mein Bügeleisen verbraucht 300 Watt im Leerlauf. Ich soll jetzt also glauben, dass „Die komplette Beleuchtung der Burg Dankwarderode“ 300 Watt hat? Und „die komplette Fensterbeleuchtung des Rathauses“ nur 7 Watt? Wohl doch eher pro Fenster, als pro Srunde 😉

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