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Jaeschke: Eine Galerie mit Tradition

Jana Jaeschke-Pelikan und Olaf Jaeschke in der Galerie Jaeschke

Bunte Farben, abstrakte Formen und dazwischen immer wieder die ein oder andere Skulptur: Das erwartet mich in der Galerie Jaeschke, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum nachfeierte. Inhaber Olaf Jaeschke und Tochter Jana Jaeschke-Pelikan erzählen von der Geschichte der Galerie und den Plänen für die Zukunft.

In Braunschweig eine feste Instanz

Dass in der Schuhstraße 42, mitten in der Innenstadt, eine Galerie beheimatet ist, das hat in Braunschweig schon Tradition. Horst Wiedemann aus Chemnitz war es, der 1950 in den Räumlichkeiten in der Fußgängerzone die Bilder-Etage eröffnete. Die Familie Jaeschke kam nur zehn Jahre später über Horst Jaeschke, der zunächst als Buchhalter bei Wiedemann tätig war, in Besitz der Galerie. So zumindest erzählt es sein Sohn, Olaf Jaeschke, der das Geschäft seit 1994 leitet.

„Wir sind schon eine feste Instanz in Braunschweig“, meint Jana Jaeschke-Pelikan, die die Galerie innerhalb der nächsten Jahre übernehmen wird. „Das ist natürlich toll aber es macht auch eine Menge Druck für die Zukunft.“ Dabei kann sie mit neuen Ideen kaum etwas falsch machen, denn ein stetiger Wandel gehört zur Galerie Jaeschke dazu. „Die Galerie hat sich seit ihrer Gründung ständig verändert“, erzählt Olaf Jaeschke. „Das hat damit angefangen, dass wir schon früh moderne Kunst ins Angebot aufgenommen haben und eine Zeit lang sogar eine eigene Etage nur dafür hatten. Aber auch abgesehen davon gab es immer wieder neue Ideen so wie jetzt auch von Jana. Und das ist gut.“

Gleichzeitig, so findet auch der Galerist, habe die ehemalige Bilder-Etage aber natürlich einige bleibende Spuren in der Löwenstadt hinterlassen – vom Wandgemälde im Marienstift, über das Projekt der Kunstbusse mit bekannten Namen wie Otto Waalkes, bis hin zum Happy Rizzi House. Eben überall dort, wo Kunst von möglichst vielen Menschen gesehen werden kann. Auch beim Braunschweiger Karneval ist die Galerie regelmäßig vertreten.

Blick in die Galerie Jaeschke
Foto: BSM

Kunst erlebbar machen

„Wir wollen allen eine Chance geben, Kunst im Alltag zu begegnen“, sagt Olaf Jaeschke. Und das sei insbesondere mit Kunst im öffentlichen Raum zu erreichen. Ich werde nicht die einzige sein, die sich noch gut an die „Alltagsmenschen“ von Künstlerin Christel Lechner erinnern kann, die 2017 die Straßen der Löwenstadt unsicher machten. Olaf Jeaschke erzählt: „Solche Projekte schaffen nicht nur Begegnungen mit Kunst, sie führen auch zu tollen Interaktionen mit unseren Kundinnen und Kunden.“ Immer wieder bekäme er kreative Fotos zugeschickt, die mit den Kunstwerken entstanden seien.

Bilder in der Galerie Jaeschke
Foto: BSM

„Es ist wichtig, dass die Leute Kunst ohne Hemmschwelle erleben können“, findet auch Jana Jaeschke-Pelikan, die Anfang 2021 ins Familiengeschäft eingestiegen ist. Zuvor hatte sie in Berlin Kunstgeschichte und BWL studiert, nachdem sie einige Jahre beim Fernsehen tätig war. Dass Kunst im öffentlichen Raum die Stadt außerdem bunter mache, sei ein zusätzlicher Bonus. Als nächstes planen Olaf Jaeschke und Jana Jaeschke-Pelikan vom 26. bis zum 28. August 2022 eine Skulpturenausstellung auf der Domäne Schickelsheim bei Königslutter.

Aber auch in den Räumlichkeiten der Galerie selbst gibt es immer viel zu sehen. Von Skulpturen aus Metall und Holz über Kunstdrucke bis hin zu Originalen, von Bildern in Postkartengröße bis hin zu riesigen Leinwänden ist alles dabei. Neben abstrakten Werken mit knalligen Farben und Bildern der Löwenstadt entdecke ich mit Snoopy und Mickey Maus auch die ein oder andere mir bekannte Gestalt, die wohl ebenfalls in der Galerie zu Besuch zu sein scheint. Aktuell sind neben zahlreichen Skulpturen von Nando Kallweit übrigens auch drei Werke aus der Reihe „Das Leben ist einfach – La Vita Vera“ von Dirk Sommer zu sehen, die bis Ende November auch auf der 59. Biennale in Venedig gezeigt wird.

Auf die nächsten 40 Jahre

Und wie sieht die Zukunft der Galerie Jaeschke aus? Jana Jaeschke-Pelikan hat schon jetzt viele Pläne. „Ich möchte mehr Nachwuchskünstler:innen fördern und auch vermehrt Werke von weiblichen Künstlerinnen ausstellen.“ Zusätzlich seien weitere Projekte außerhalb der Galerie geplant. Und auch Digitalisierung spiele für sie eine wichtige Rolle. „Wir haben aktuell ein Projekt mit Augmented Reality hier, das ist sehr spannend. Außerdem haben wir mit dem Künstler Apollo bereits eine digitale Vernissage veranstaltet.“

Rein digital wird sich die Galerie Jaeschke aber auch in Zukunft nicht präsentieren. Denn: „Viele Kunstwerke muss man eben doch erleben und persönlich anschauen können“, findet Jana Jaeschke-Pelikan. Und das möchte sie in der Galerie Jaeschke noch mindestens bis zum hundertjährigen Jubiläum möglich machen.

Infos

Galerie Jaeschke
Schuhstraße 42
38100 Braunschweig
Telefon: 0531 24 31 20

Instagram: @galerie_jaeschke

Fotos: BSM

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