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Zurück in die Filmzukunft

Meine Vorfreude ist riesig. Das Braunschweig International Filmfest steht in den Startlöchern und endlich kann ich mich wieder neben anderen Filmverrückten in die roten Kinosessel fallen lassen. Ja, auch das letzte Filmfest hatte seine Vorzüge (Jogginghose und keine Schlangen vor dem Popcorn), aber richtiges Festivalfeeling kommt eben nur mit echten Begegnungen zustande. Auch darauf freue ich mich, alle Nase lang die gleichen Gesichter zu sehen, Bekannte im Kinosaal zu entdecken und anschließend angeregt über das Gesehene zu diskutieren. Ach, das wird gut. Eine Woche lang, vom 1. bis 7. November 2021, dreht sich in der Braunschweiger Kinolandschaft und bei mir alles um neue Filme, für die jetzt schon Tickets gekauft werden können.

Insgesamt werden 228 Filme, Langfilme, Kurzfilme und Filme von Hochschulstudierenden, gezeigt. Was mich persönlich freut, das Festival wird weiblicher: 51 Prozent der Filme stammen von Regisseurinnen. Und es gibt 55 Premieren, davon 9 Weltpremieren und 42 Deutschlandpremieren. Bei so vielen hochkarätigen Filmvorführungen kann man schon einmal den Überblick verlieren. Deshalb stelle ich Ihnen jetzt meine persönliche Auswahl vor. Lassen Sie sich inspirieren:

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Filme mit Sebastian Koch

Der Film- und Theaterschauspieler Sebastian Koch erhält in diesem Jahr die EUROPA, den europäischen Schauspielpreis gestiftet von VW Financial Services. Und das Filmfest ehrt ihn mit einer umfangreichen Werkschau seiner bedeutendsten Rollen. Neun mal können Sie den in Karlsruhe geborenen und international bekannten Filmstar auf der Leinwand sehen, unter anderem im Oscar-gekrönten Filmklassiker „Das Leben der Anderen“ und im Blockbuster „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“.

Filmstill aus dem Film Das Leben der Anderen: Ein Mann und eine Frau liegen in einem Bett und halten Händchen.
Sebastian Koch in Das Leben der Anderen. Foto: LEONINE Studios

Junges Europäisches Kino

Sie haben die Wahl: Zehn herausragende europäische Debüt- und Zweitfilme gehen ins Rennen für den „Heinrich“, dem Publikumspreis des Filmfests. Vom Kriegsdrama über Coming-of-Age und Familien-Erzählungen bis hin zur Liebesgeschichte reicht das Spektrum der nominierten Filme. Filme dieser Reihe haben mich noch nie enttäuscht, denn egal ob impulsiv oder leise, die Erzählungen reißen mich jedes Jahr aufs Neue mit. In diesem Jahr fesselt mich vor allem die Geschichte von „Wildfire“, einer Geschichte zweier Schwestern, die sich gemeinsam ihrer Vergangenheit stellen. Der Film von Cathy Brady wird zum ersten Mal in Deutschland gezeigt und ist ebenfalls für die „Tilda“ nominiert.

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Neues Internationales Kino

In der Filmreihe Neues Internationales Kino werden insgesamt 20 Filme aus der ganzen Welt gezeigt: Hier geht es um syrische Politik, Religion in Bangladesch und Kunst in Europa. Die Filme folgen Menschen auf der Suche nach Glück, der eigenen Vergangenheit, Zukunft oder dem Sinn des Lebens in Amerika, Paris oder Sibirien. Sie geben Einblicke in mir fremde Welten, weshalb ich diese Reihe nur empfehlen kann. In diesem Jahr werde ich mir Buladó ansehen. In diesem Film begibt sich ein junges Mädchen auf Curaçao auf die Suche nach Traditionen, Ahnen und Bräuchen. Kurz: nach ihrer kulturellen Herkunft und dem geistigen Erbe ihrer Mutter.

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Heimspiel

Noch vor wenigen Jahren habe ich diese Filmreihe belächelt: Filme aus der Region rund um Braunschweig, die können nur provinziell sein, so dachte ich. Aber weit gefehlt, unsere Region kann Film. In diesem Jahr interessiert mich vor allem der Film „Die Saat“ von der in Braunschweig geborenen Regisseurin Mia Maariel Mayer. Hanno Koffler und die für den Braunschweiger Filmpreis nominierte Nachwuchsschauspielerin Dora Zygouri spielen Vater und Tochter in einer von Leistungsdruck geprägten Gesellschaft.

Filmstill aus Die Saat: Ein Mann blickt in den Himmel.
Hanno Koffler als Reiner in Die Saat. Foto: Kurhaus Production

Sound on Screen

Während viele Braunschweiger:innen wohl am 5. November zur Sonderveranstaltung mit MC Rene, seines Zeichens gebürtiger Braunschweiger und einer der bekanntesten Freestyle-Rapper der 90er-Jahre, pilgern werden (MC Rene stellt im Eulenglück seine Dokumentation „Anomalie“ über seine musikalischen Anfänge in der Löwenstadt vor), ist mein Favorit in dieser Reihe der Film „We Are the Thousand“. Der Dokumentarfilm erzählt von der Geschichte einer Gruppe von Freunden, die die größte Rockband der Welt auf die Beine stellten, um die Foo Fighters zu einem Konzert im italienischen Cesena zu locken. Da wäre ich gern dabei gewesen!

Ein Mann sitzt in einem Kinosessel und schaut in die Kamera.
Zeigt in Braunschweig seinen Film Anomalie über die Anfänge seiner Musik in der Löwenstadt: MC Rene. Foto: Alexander Matern

Weitere Filmreihen

Sie kennen nun meine Favoritenfilme. Aber es gibt noch so viel mehr auf dem Filmfest zu entdecken. Die Filmreihen Neue Deutsche Filme, Internationale Dokumentarfilme, Green Horizons, At Midnight, Kinder- und Jugendfilme, die knapp 80 Kurzfilme und die 66 Kurzfilme der Studierenden unserer drei Hochschulen habe ich noch gar nicht genannt. Einen Überblick über alle Filme mit hilfreichen Kurzbeschreibungen gibt Ihnen das BIFF-Journal.

Und Sie? Haben Sie schon Ihre persönliche Filmliste zusammengestellt? Verraten Sie mir gern in den Kommentaren, was Ihr Must-See ist. Übrigens, der Ticketverkauf für die Kino- und Onlinefilme hat bereits begonnen.

Informationen

Braunschweig International Filmfest (BIFF)
1.-7. November 2021
im Universum Filmtheater, Astor Filmtheater, Roter Saal, LOT-Theater, Staatstheater und weiteren Orten

Artikelbild: Filmstill aus CLARA-SOLA Foto: Hobab, Resolve Media, Need Productions, Pacifica Grey, Laidka Films, Esteban Chinchilla

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