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Eine Löwin kommt in die Löwenstadt

Der Altstadtmarkt in Braunschweig als Ziel für einen Städtetrip

Als Lüneburgerin im Herzen bin ich quasi schon historisch mit Braunschweig verbunden: Schon im Mittelalter waren beide Städte durch das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg eng miteinander vernetzt. Auch mein Name passt perfekt zur Löwenstadt – Leonie, die Löwin.

Was mich aus dem schönen Lüneburg nach Braunschweig verschlägt? Erst hat mich mein Studium nach Bremen, dann nach Hannover geführt und jetzt eben der Job nach Braunschweig. Als Neuankömmling hatte ich zunächst nur eine grobe Vorstellung von Braunschweig. Klar, Fußball, aber auch Shopping und der Weihnachtsmarkt schossen mir durch den Kopf. Eindeutig zu wenig, weswegen ich beschloss, meine neue Stadt selbst zu entdecken.

Verstecke Hinterhöfe im Magniviertel. Foto BSM

Verstecke Hinterhöfe im Magniviertel. Foto BSM

Entdeckungstouren gestalten sich bei mir allerdings immer ein klitzekleines bisschen schwierig, da ich hoffnungslos orientierungslos bin. Also was tun? Mit der Braunschweig-App bewaffnet, mache ich mich auf, die Löwenstadt zu erkunden. Gutes Schuhwerk an, einen Regenschirm zur Hand und losmarschiert! Braunschweig ist ja nicht umsonst die Stadt der kurzen Wege.

Um einen ersten Überblick zu bekommen, wähle ich den Innenstadt-Rundgang, der mich vom Burgplatz über den Dom und das Rathaus zum Residenzschloss und ins Magniviertel führen wird. Anschließend geht es zum Ägidienmarkt, Kohlmarkt und zum Altstadtmarkt. Dank GPS kann ich der Route wunderbar folgen und erfahre außerdem interessante Informationen zu den einzelnen Stationen.

Als erstes geht es zum Burgplatz, in dessen Mitte Braunschweigs berühmter Löwe thront und weiter zum Platz der deutschen Einheit vor dem Rathaus. Beide Plätze sind auch noch heute wichtig, finden hier doch der berühmte Weihnachtsmarkt und die mummegenussmeile, wie ich schon erfahre habe, statt.

Mumme? Was ist eigentlich der/die/das Mumme? Es stellt sich heraus: Im Mittelalter war die Mumme Exportschlager Nummer eins. Das malzhaltige Getränk wurde als Proviant für die Seefahrt genutzt und machte Braunschweig über die Landesgrenzen hinweg berühmt. Noch heute gibt es Spuren der Mumme in Braunschweig zu entdecken, zum Beispiel Leckereien wie Mumme-Bolognese, Mumme-Gugelhupf oder Mumme-Gulasch: Lauter neue Rezepte, die ich bestimmt demnächst als leidenschaftliche Köchin nachkochen werde.

Wenn man nach der ganzen (Mumme-)Schlemmerei entweder einen Verdauungsschnaps braucht oder tanzen gehen möchte, bietet sich das Friedrich-Wilhelm-Viertel an (ich habe gleich am ersten Tag gelernt, es wird hier das „Kultviertel“ genannt). Hier reihen sich Bars, Kneipen und Clubs aneinander, die nacheinander ausgetestet werden sollten.

Das wunderschöne Magniviertel. Foto BSM

Das wunderschöne Magniviertel. Foto BSM

Besonders verliebt habe ich mich in das Magniviertel. Die pittoresken Häuser und die vielen verschiedenen Cafés, Boutiquen und Lädchen haben es mir einfach angetan. Da muss ich definitiv öfters hin! Aber auch der Ägidienmarkt mit der Ägidienkirche hat sein eigenes Flair, malerisch liegen auch hier die Fachwerkhäuschen nebeneinander. Gleich male ich mir aus, wie es wäre, wenn ich hier wohnen würde.

Mitten in der Stadt liegt der Kohlmarkt, der mit seinen Cafés und Restaurants zum Verweilen einlädt. Am angrenzenden Altstadtmarkt kann man das Mittelalter fast noch spüren: Um den Altstadtmarkt herum befinden sich das Gewandhaus, das alte Zollhaus, die Martini-Kirche und das Altstadtrathaus. Am Laubengang des Altstadtrathauses ist übrigens die Braunschweiger Elle eingelassen. Im Gewandhaus gegenüber wurde dieses Handelsmaß von 57,07 cm angewendet, um die richtige Länge bei den angebotenen Stoffen und Gewändern abzunehmen.

Wer wohl hier wohnt? Foto: BSM

Wer wohl hier wohnt? Foto: BSM

Obwohl ich fast zwei Stunden unterwegs war, habe ich das Gefühl nur einen kleinen ersten Eindruck bekommen zu haben. Definitiv möchte ich mir noch die Lichtinstallationen am Kohlmarkt, die jeden Freitagabend den Platz in ein Lichtermeer verwandeln, und die rund 300 exotischen Pflanzenarten im Tropenhaus des Botanischen Gartens anschauen. Und unbedingt möchte ich im Staatlichen Naturhistorischen Museum auf den Spuren von T-Rex wandeln, denn das älteste Naturhistorische Museum Deutschlands hat eine große Dinosaurier-Abteilung. Im Sommer rufen dann die vielen grünen Oasen wie Inselwall, Prinzenpark, Bürgerpark oder Riddagshausen zum Entspannen und Sonne tanken auf. Es gibt also noch einiges zu entdecken in der Löwenstadt!

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