Seit Juni 2014 gibt es das Food-Blog Kaviarkanone. Dahinter stecken drei Redakteurinnen aus Braunschweig: Lisa, Maike und Shirin. Sie eint die Lust am Kochen und Essengehen. Und die Beobachtung, dass in Braunschweig viel zu wenig über Essen geschrieben wird. Das wollten sie ändern. Auf ihrem Blog Kaviarkanone stellen sie die Menschen vor, die hinter den Kochtöpfen von Restaurants stehen, treffen sich mit Gastronomen, die über ihre Arbeit berichten, stellen Rezepte vor, die sie selbst ausprobiert und für gut befunden haben, und schauen immer mal wieder über den Tellerrand, indem sie Freunde bitten, ihre Lieblingsrezepte oder -kochbücher vorzustellen.
Der Grundgedanke hinter dem Namen: Kaviar als Hinweis auf die gehobene, professionelle Küche, verbunden mit Kanone als Anspielung auf die Gulaschkanone, die ein Sinnbild für die Hausmannskost, für Rezepte von der Oma oder von Freunden ist. Beides zusammen ergibt das, was die Drei lieben: Gutes Essen, egal ob selbstgekocht oder Haute Cuisine. Bewaffnet mit Notizblock und Kamera streifen sie deshalb durch Braunschweigs Küchen, sammeln Rezepte und kochen sie nach.
Für das Löwenstadtblog haben die drei Bloggerinnen ihre drei Lieblingsrezepte für ein Sommer-Picknick ausgewählt. Denn, so verraten sie, ein Picknick ist die einfachste Form, ganz besonders zu essen. Auf einer Wiese zu sitzen, unter einem Baum, auf einer Decke – das macht selbst aus einem Käsebrot ein besonderes Mahl.
Shirin backt Blätterteigschnecken in verschiedenen Geschmacksrichtungen:
Zutaten
Eine Packung Blätterteig
Verschiedene Füllungen
Den Blätterteig ausrollen und gleichmäßig mit der Füllung belegen. Dann den Teig von der Längsseite her eng aufrollen und die Rolle anschließend in 1-2cm breite Scheiben schneiden. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Die Blätterteigschnecken auf das Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad 20 bis 25 Minuten backen bis der Teig leicht braun ist.
Gefüllt werden die Blätterteigschnecken mit Schinken und Käse, Spinat und Ricotta oder mit Lachs und Frischkäse.
Schinken und Käse
100 Gramm Kochschinken in dünnen Scheiben
100 Gramm geriebener Gouda
Den Kochschinken und Käse gleichmäßig auf dem Blätterteig verteilen.
Spinat und Ricotta
150 Gramm Blattspinat (tiefgekühlten Spinat bitte vorher gut ausdrücken)
4 Esslöffel Ricotta
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
Den Blattspinat mit 4 Esslöffeln Ricotta verrühren und großzügig mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Dann den ausgerollten Blätterteig mit der Mischung bestreichen.
Lachs und Frischkäse
100 Gramm Räucherlachs
Frischkäse
Dill
Den ausgerollten Blätterteig mit Frischkäse bestreichen und den Lachs darauf verteilen. Mit Dill bestreuen.
Lisa kümmert sich um den „Hauptgang“ und bereitet Tortilla de patatas mit Estragon zu:
Zutaten
1 kg Kartoffeln
3 mittlere Zwiebeln
4 Eier
ein bisschen frisch geriebene Muskatnuss
1 EL getrockneter Estragon
1 gehäufter Teelöffel Salz
Sonnenblumenöl
Die Pfanne erhitzen und so viel Sonnenblumenöl reinlaufen lassen, bis der Boden gut bedeckt ist. Zwiebeln und Kartoffeln fein würfeln. Die Kartoffelpelle habe ich drangelassen. Die Zwiebeln und die Kartoffeln darin braten, aber aufpassen, dass sie nicht braun werden. Muskatnuss draufreiben. Dann die Hitze reduzieren und 30-40 Minuten immer mal wieder wenden, damit nichts anbrennt. In der Zwischenzeit die Eier mit Salz und Estragon vermischen. Wenn die Kartoffeln schön weich sind, zu der Eimischung in die Schüssel geben und gut verrühren, bis alle Kartoffeln mit dem Ei überzogen sind. Dann wieder etwas Öl in die Pfanne. Auf mittlere Hitze stellen und die Kartoffel-Ei-Mischung hineingießen. Wenn der Rand schön knusprig und goldig ist, die Tortilla ganz vorsichtig auf einen großen Teller rutschen lassen (nach ungefähr fünf Minuten Bratzeit) und dann den Teller auf die Pfanne legen, sodass die noch rohe Seite nach unten gleitet und angebraten werden kann. Das ist etwas tricky, aber machbar, wie das Video zeigt.
Dann die Tortilla noch etwa eine Minuten anbraten und fertig. Schmeckt warm, aber auch kalt sehr gut.
Maike bringt Fruchttaschen als süße Nachspeise mit:
Für den Teig:
3.5 Tassen Mehl
Ein Würfel Hefe
1/3 Tasse warmes Wasser
¾ Tasse warme Milch
1,5 Esslöffel Zucker
2 Eier
1 Teelöffel Salz
4 Esslöffel weiche Butter
Für die Füllung:
Zucker
Zimt
2 Äpfel
100 Gramm Butter
oder
Kokosflocken
Zucker
Johannisbeeren
100 Gramm Butter
Für den Teig kommen als erstes Mehl, Zucker und Salz in eine große Schüssel. Dann wird der Hefewürfel in kleine Stücken in das warme Wasser gebröselt. Kurz warten und dann die Hefe zur Mehlmischung geben. Danach Eier und Milch unterrühren und anschließend alles mit der Butter zu einem Teig verkneten. Der wird dann mit einem sauberen Geschirrhandtuch abgedeckt und darf an einem warmen Ort gehen, bis er ungefähr doppelt so groß ist. Das dauert ungefähr eine Stunde.
Wenn der Teig fertig gegangen ist, geht es weiter. Dafür den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Zimt und Zucker beziehungsweise Kokosflocken und Zucker nach Geschmack mischen und gegebenenfalls den Apfel immer wieder halbieren, bis man 16 Stücke hat. Die Butter kommt in einen kleinen Topf, wo sie auf niedriger Temperatur schmelzen kann. Währenddessen den Teig in zwei Teile teilen. Wenn er sehr feucht ist, noch ein bisschen Mehl reinkneten. Aus der Hälfte des Teigs wird dann eine Art Pizza geformt. Den Teig – ebenfalls wie eine Pizza – in 16 mehr oder weniger dreieckige Stücke schneiden. Dann geht es los.
Die Teigstücke am besten mit einem Pinsel ganz mit flüssiger Butter bestreichen und mit Zimt-Zucker oder Kokos-Zucker bestreuen. Dann auf das breite Ende des Teig-Dreiecks entweder ein Stück Apfel oder etwa zehn Johannisbeeren legen und in den Teig einmal einrollen. Jetzt ist über dem Obst ein Stückchen Teig frei, auf dem keine Butter und keine Füllung ist. Das muss sich ändern! Deshalb wird das Teig-Stückchen erstmal mit Butter bestrichen und schließlich mit Füllung bestreut. Bei den Apfeltaschen wird der Apfel einfach immer ein Stückchen weiter gerollt, der Teig mit Butter bestrichen und bestreut, bis das Gebäck so aussieht wie ein kleines Croissant. Und das wird von oben natürlich auch noch einmal mit Butter bestrichen. Bei den Johannisbeertaschen kann man vor dem Weiterrollen immer noch ein paar Beeren auf den Teig legen, bevor man ihn rollt, bebuttert und bestreut. Ist die Hälfte des Teigs zu 16 kleinen Taschen verarbeitet, wird die zweite Hälfte genauso bearbeitet.
Dann kommen die Taschen auf ein Blech mit Backpapier und schließlich ab in den Ofen. Die kleinen Fruchttaschen brauchen ungefähr 15 Minuten, bis sie fertig sind.
Guten Appetit!
Picknicken kann man übrigens auf jeder Grünfläche in Braunschweig, auch das Grillen ist erlaubt. Dass im Anschluss alles in die Picknicktaschen verstaut und aufgeräumt wird, sollte selbstverständlich sein. Unsere Favoriten zum Picknicken sind der Prinzenpark – wenn man Menschen treffen möchte, der Bürgerpark – wo man im idyllisch angelegten Park auch ein ruhiges Plätzchen findet; und der Inselwall – mit Ausblick auf Löbbeckes Insel.
(Artikelbild: Picknicken im Prinzenpark. Foto: BSM/Daniel Möller)
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