Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber im letzten Corona-Winter bin ich sämtliche Spazierrouten der Löwenstadt entlangspaziert, habe Südsee, Riddagshausen und dem Botanischen Garten einen Besuch abgestattet. Nun regt sich die Lust, Neues zu sehen. Das geht auch in der nahen Umgebung: Rund um die Löwenstadt liegen fünf Städte, in denen spannende Spaziergänge zu Kunst, Kultur oder in die Natur nur darauf warten, erwandert zu werden.
Ein Herbstspaziergang in Gifhorns Heide
Einer meiner Lieblingsorte in der Region ist die Heide im Gifhorner Ortsteil Winkel. Freunde wohnen in der Nähe, ohne sie hätte ich dieses wunderschöne Stück Natur wohl nicht entdeckt. Zur Heideblüte ist es dort besonders schön, aber auch im Herbst fasziniert dieses sandige Stück Erde mit sanften Hügeln und kräftigen Farben. Also auf zu ausgedehnte Spaziergänge in der Natur!
In Winkel gibt es zwei Themenwege, die die Flora und Fauna des Naturschutzgebiets Gifhorner Heide näherbringen. Der Naturlehrpfad startet am Hermann-Löns-Weg und ist rund 3,5 Kilometer lang. Die 15 Stationen und Informationstafeln sind unterhaltsam und laden zum Mitmachen ein. Es gibt zum Beispiel ein Klappenrätsel, ein Insektenhaus und eine Sonnenuhr. Neu ist der 5,5 Kilometer lange Weg „Auf den Spuren von Hermann Löns“, der zu Lieblingsorten des bekannten Heimatdichters führt.
Eine Stadtrallye durch die Lessingstadt
Spielend die Stadtgeschichte entdecken, das ist in Wolfenbüttel mit dem virtuellem Geocache „Lessing in Wolfenbüttel“ möglich. Wie bei einer Stadtrallye führt das Cache durch die Lessingstadt, vorbei an den Wirkstätten des berühmten Dichters und Denkers. Verbunden sind die Sehenswürdigkeiten mit kleinen Aufgaben, die nur mithilfe des Stadtraumes gelöst werden können. Wer alle Aufgaben löst, spaziert spielend durch die Wolfenbütteler Innenstadt und kommt am Ende hoffentlich zur Auflösung des Caches.
Hier geht es zum Geocache mit den Aufgaben: https://www.geocaching.com/geocache/GCH7KT_lessing-in-wolfenbuettel-1770-81?guid=c90abc22-3d70-426f-a3a6-c076d7db1ab4
Street Art in Hildesheim
Street-Art ist in aller Munde und so ist es nicht verwunderlich, dass die Outdoor-Kunstwerke auch vor Hildesheimer Hauswänden, Garagen, Trafohäuschen, Stromkästen und Tunneln keinen Halt machen. Vor allem in der Nordstadt wo seit 2017 das Kunstprojekt der Kulturfabrik Hildesheim „Nordstadt-Wandgalerie“ Street-Art fördert. In der Tourist-Information in Hildesehim am historischen Marktplatz gibt es ein Prospekt für individuelle Spaziergänge mit Stadtkarte und Erläuterungen zu den besten Kunstwerken.
Über 60 Kunstwerke sind in dem Prospekt verortet. Mal handelt es sich um Kunstwerke an Häuserfassaden, mal um bunte Stromkästen, mal um fantasievoll bemalte Trafokästen oder Mauern und Tunnel. Ein Rundgang entlang der Street-Art-Route schärft die Sinne für die auf den ersten Blick ganz normalen Straßen in Hildesheim. Ein Tipp für alle, die die bekannte Rosenroute einmal verlassen wollen.
Wolfsburger Brunnen- und Quellenwanderweg
Die Ruhe fernab vom Trubel der Innenstadt genießen, tief durchatmen und die Natur in vollen Zügen wahrnehmen und sogar schmecken? Perfekte Voraussetzungen dafür bietet der Wolfsburger Stadtwald, der neben einem einzigartigen Naturerlebnis, eine Brunnen- und Quellenwanderung möglich macht. Bereits 1980 haben der Stadtforst Wolfsburg und die LSW als Trinkwasserversorger begonnen, diesen Wanderweg einzurichten, zu pflegen und zu erweitern.
Drei Routen mit Distanzen von 8 bis 14 Kilometern Länge bieten ganzjährig abwechslungsreiche Strecken für Spaziergänge. Am Trinkwasserspender beim VW-Bad geht’s los. Ab hier weisen Libellen mit unterschiedlicher Farbkennzeichnung den Weg zu Highlights, wie zum Beispiel Aussichtspunkte, Denkmäler und sogar Trinkwasserbrunnen. Das Beste dabei: Das Wasser kann tatsächlich getrunken werden! Lassen Sie sich überraschen, wie unterschiedlich die Quellen schmecken. Also Trinkflasche nicht vergessen und los geht´s auf Entdeckungsreise!
Nähere Informationen zu den Routen und zur Wasserqualität unter www.lsw.de/brunnen-und-quellen
Hannover Kunst für alle
Hannovers Kultur for free bietet viel Kunst und Kultur, Sehenswürdigkeiten und Geschichte. Diese kostenlosen Spaziergänge auf eigene Faust geben einen tollen Überblick und das Beste daran: Sie bestimmen selbst, wann und wo Sie starten, wie lange Sie an den einzelnen Orten verweilen oder wann Sie eine Pause einlegen.
Auf einer Länge von 4,2 km ist Hannovers Roter Faden als Linie auf das Straßenpflaster gemalt, die zu 36 Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt führt. Seit 1970 führt der Rote Faden zu Hannovers Highlights und feierte damit in 2020 seinen 50. Geburtstag. Der gesamte Weg ist durchgehend barrierefrei. Die Grafitti-Touren zeigen die einzigartigen Kunstwerke an Hannovers Wänden. Entdecken Sie auf eigene Faust mit diesem kleinen, dauerhaften Stadtführer viele Orte in Hannovers Stadtteilen, an denen die verschiedensten Graffitis Hauswände zieren.
Auch Kunst im öffentlichen Raum hat in Hannover eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert: Im Lauf der Jahrzehnte wurden mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum platziert. Deshalb weist kaum eine andere deutsche Stadt eine so hohe Dichte an künstlerischen Objekten auf. Auf verschiedenen Rundgängen können Sie die Kunstwerke im Stadtraum erleben.
Haben Sie nun auch Lust bekommen, unsere Nachbarstädte neu zu entdecken? Dann schauen Sie gern auch mal bei aboutcities.de vorbei, hier bloggen meine Kolleg:innen aus 15 niedersächsischen Städten und Bremerhaven sowie ich über die besten Orte und Unternehmungen in unseren Städten. Vielleicht entdecken Sie ja auch ein Ziel für Ihren nächsten Urlaub in der Heimat.
Artikelbild: Hellebardier von Alexander Calder. Foto: Hannover Marketing und Tourismus GmbH/Lars Gerhardts
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