Experimente gehören ins Labor und Chemie ist nur was für Wissenschaftler*innen? Dass das nicht stimmt, beweist das Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor der TU Braunschweig bereits seit 2002. Kinder vom Kita-Alter bis zur Oberstufe können hier experimentieren, Alltagsphänomenen auf den Grund gehen und ihre Freude an Naturwissenschaften entdecken. Neu sind seit diesem Sommer die Online-Angebote des Labors, die kleine und große Forscher*innen ganz einfach zu Hause ausprobieren können. Ich habe beim Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor einmal nachgefragt, für wen die Angebote gedacht sind und möchte Ihnen außerdem drei Experimente vorstellen, bei denen vielleicht auch die Großen noch etwas lernen können.
Die Freude am Experimentieren
Eine der Mitarbeiterinnen des SchülerInnen-Labors ist Dr. Eva Goclik, die schon vor etwa 20 Jahren bei der Gründung dabei war. „Ich bin über meine Kinder zur Arbeit im Schülerlabor gekommen“, resümiert sie heute. Über eine AG in der Grundschule ihrer Kinder lernte sie Frau Prof. Dr. Petra Mischnick kennen, die Mitarbeiter*innen suchte, um chemische Themen für Grundschulkinder aufzubereiten und 2002 schließlich das Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor gründete. Heute besteht das Team aus vielen Wissenschaftler*innen, Studierenden und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die alle eines gemeinsam haben: den Wunsch, ihre eigene Freude am naturwissenschaftlichen Experimentieren weiterzugeben.
Wie genau das funktioniert? „Das Agnes-Pockels-Labor bietet Schulklassen die Möglichkeit, chemische Experimente zu sehr verschiedenen Themenbereichen in unserem Labor durchzuführen. Die Jüngsten, die das Labor besuchen, sind Vorschulkinder, die Ältesten besuchen die Oberstufe,“ beschreibt Dr. Eva Goclik die Arbeit des Labors. In der letzten Zeit war dieses Konzept, das seit vielen Jahren Schülerinnen und Schüler begeistert, leider nur schwer umsetzbar: „Da in den letzten Monaten Corona-bedingt keine Gruppen im Labor experimentieren konnten, haben wir begonnen, als Angebot sowohl für einzelne, interessierte SchülerInnen als auch für Lehrkräfte ‚Experimente der Woche‘ auszuarbeiten und auf unserer Internetseite zu veröffentlichen“, erklärt Dr. Eva Goclik die neu hinzugekommenen Angebote. „Diese Experimente können mit einfachen Materialien zuhause durchgeführt werden.“ Mit den Experimenten der Woche können Interessierte zum Beispiel mithilfe einer Brausetablette herausfinden, ob man Licht schmecken kann, mit einer Lauchzwiebel die Kapilarkräfte erklären oder aus einer Gurke eine Batterie herstellen.
Drei einfache Experimente für zu Hause
Passend zu den heißen Temperaturen im Sommer beschäftigen sich drei der Experimente, die die TU unter dem Titel „Check-in digital“ mit einer Videoanleitung veröffentlicht hat, mit dem Thema Wasser, genauer gesagt mit der Oberflächenspannung. Die Experimente können Sie kinderleicht zu Hause umsetzen. Wer möchte, kann die Versuche also mit kleinen Forscherinnen und Forschern einmal ausprobieren. Vielleicht lernen dabei ja auch die Großen noch etwas.
Der geheimnisvolle Antrieb
Hierfür benötigen Sie ein Stück dicke Kunststofffolie oder Alufolie, eine Schere, ein Messer, Spülmittel sowie eine große flache Wanne mit Wasser. Wie genau Sie aus diesen Dingen einen geheimnisvollen Antrieb zaubern können, erfahren Sie in diesem Video. Die Erklärung zum Phänomen finden Sie hier.
Alles strebt …
Auch für diesen Versuch brauchen Sie eine große flache Wanne mit Wasser, dazu eine Pinzette, zwei Streichhölzer, ein Messer und Spülmittel. Wie Sie es mit diesen Utensilien schaffen, dass sich die Streichhölzer scheinbar von alleine bewegen, erklären die Mitarbeiter*innen der TU Braunschweig in folgendem Video. Die Erklärung zum Phänomen finden Sie hier.
Auf die … Haut gelegt
Sie benötigen wieder eine Schale mit Wasser, eine Pinzette, Büroklammern aus Metall sowie ein Glas mit etwas Spülmittel und Wasser. Wie Sie es nun schaffen, die Büroklammern untergehen zu lassen, ohne sie zu berühren, erfahren Sie im dritten Video. Die Erklärung zum Phänomen finden Sie hier.
Weitere Angebote des SchülerInnen-Labors
Neben dem Angebot, dass Schülerinnen und Schüler unter Anleitung im Labor experimentieren können, verleiht das SchülerInnen-Labor auch Experimentierkisten zu verschiedenen Themen an Schulklassen, die alles beinhalten, was die Klassen für die Versuche brauchen. Chemieunterricht zum Thema „Dem Täter auf der Spur“ hätte ich als Fan der (Kinder-)Krimireihe Die Drei Fragezeichen zum Beispiel liebend gern in der Schule gehabt. Neben einer AG zur Frühförderung für Schüler*innen ab der 4. Klasse bietet das Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor auch Fortbildungen für Erzieher*innen und Lehrer*innen an. Das Erklären von Versuchen fällt schließlich leichter, wenn man die Schritte selbst schon einmal umgesetzt hat.
Wenn Sie noch mehr über das Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor erfahren wollen, besuchen Sie einfach die Internetseite. Hier gibt es auch noch mehr spannende Experimente, die so manchen langweiligen Nachmittag gleich viel interessanter machen können.
Beitragsbild: Ausschnitt aus den Erklärvideos. Bildnachweis: Burghardt & Tank GbR
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