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St. Katharinen

Die mehr als 1000 Jahre alte Entwicklungsgeschichte Braunschweigs zeigt sich vor allem in den historischen Gebäuden der Stadt. Die Burg Dankwarderode, die Jakob-Kemenate, aber auch die vielen Kirchen sind – unabhängig von religiösen Aspekten – mit ihrer jahrhundertealten Geschichte Zeugen der Entwicklung Braunschweigs, haben unzählige Herrscher und mitunter stürmische Zeiten überdauert und mussten bisweilen auch architektonische Trends der jeweiligen Epochen über sich ergehen lassen. Nur wenige Gebäude haben die Veränderungen in der Löwenstadt miterlebt, ohne ihnen zum Opfer zu fallen. Die historischen Bauwerke einer Stadt erzählen also noch heute Teile ihrer Geschichte – ein wertvolles Gut, das fernab jeglicher religiöser Empfindung einen Besuch lohnt. In unserer Serie „Monumente der Löwenstadt“ wollen wir uns auf die Spuren der Geschichte begeben, die Braunschweigs altehrwürdige Gebäude in sich verbergen.

Folge 1: St. Katharinen

Gleich zwei der besagten Türme im Stadtbild von Braunschweig gehören zu Sankt Katharinen, die seit gut 800 Jahren den Hagenmarkt überragt und seit 1528 evangelische Pfarrkirche ist. Die beiden schlanken, eleganten Türme sind das Markenzeichen der 1200 begonnenen Pfarrkirche im ehemaligen Weichbild Hagen. Eine Frage kommt schon beim Betrachten der Kirche von außen auf, bei dem der Übergang vom romanischen Untergeschoss zur filigranen Gotik der Glockenstube auffällt: Warum Romanik und Gotik in ein und demselben Gebäude? Nun, salopp gesagt, lag diese Form des Umbaus seinerzeit regelrecht „im Trend“. Die Gotik begann sich im 13. Jahrhundert in Deutschland durchzusetzen. Nicht nur St. Katharinen, auch andere Braunschweiger Kirchen wurden entsprechend dieses Stilwandels umgebaut. Ursprünglich hatte der Dom St. Blasii als Vorbild für die Katharinenkirche gedient. Im Zuge des Umbaus zur gotischen Hallenkirche ab 1250 entstanden die großen Maßwerkfenster und der Giebelkranz. Der Eindruck der Vielfalt setzt sich auch im Inneren der Kirche fort: Hier finden sich zahlreiche schöne Epitaphe (Totengedenktafeln) aus Renaissance und Barock – den Epochen, die unmittelbar auf die Gotik folgten.

Zurzeit lohnt sich ein Besuch in St. Katharinen noch aus einem weiteren Grund: Die evangelische Kirchengemeinde zeigt zusammen mit dem Studienseminar Braunschweig die Ausstellung „Kopflos erleuchtet“. Kunsterzieherinnen und Kunsterzieher im Referendariat haben sich mit Leben und Wirken der Heiligen Katharina von Alexandrien auseinandergesetzt. Von Cartoon bis Klanginstallation, von Skulptur bis Bildprojektion werden überraschende und eindrückliche Werke präsentiert. „Die Ausstellung zeigt, wie inspirierend und kreativitätsförderlich es sein kann, wenn Lehrende und Lernende die Schulmauern verlassen“, so die Veranstalter.

In diesem Sinne: Auf eine erfolgreiche Ausstellung und einen ergiebigen Dialog!

Fakten zur Ausstellung

Eintritt: frei
Dauer: 15. Juli bis 25. November
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 14 Uhr sowie jeden Sonntag zum Gottesdienst und im Anschluss; darüber hinaus auf Anfrage und nach Terminvereinbarung (Tel. 0531 – 44 66 9)

(Artikelfoto: BSM / Gerald Grote)

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