Jedes Mal, wenn Danny Zuko in Grease seine Sandy ins Autokino ausführt, bin ich traurig, dass ich noch nie in einem Autokino geküsst wurde. Die Zeit der Autokinos ist vorbei, auch wenn Nostalgiker wie ich ihr noch manche Träne hinterher weinen. Viel ökologischer und ebenso romantisch konnte man als Braunschweiger bis 2008 im Kennel-Kino unter freiem Himmel Filme gucken. Das war so etwas wie Public Viewing ohne Fußball, dafür mit der Rocky Horror Picture Show. Und dann? Dann gab es lange Zeit kein Freiluftkino mehr.
Das hat sich glücklicherweise geändert. Gestern hat endlich wieder die Sommerkino-Saison begonnen: Seit mittlerweile drei Jahren organisieren Studierende der HBK im Garten des Kunstverein Braunschweig ein kostenloses Freiluftkino. Aus dem Studienprojekt ist der Kulturverein Sommerkino Braunschweig e.V. entstanden, in dem neben der Studierenden auch freie Mitarbeiter am Freiluftkino mitwirken können. Mit Filmklassikern und Kultfilmen in Originalsprache (mit deutschem Untertitel), frischer Pizza vom Holzofen und Champignonpfanne, kühlen Getränken, Liegestühlen und viel Wiese für Picknickdecken. Frische Sommerluft um die Nase und einen Sternenhimmel gibt es noch dazu.
Sechs Filme aus verschiedenen Genres sind dieses Jahr dabei, den Anfang machte gestern Abend Sonnenallee. Der war zwischendurch auch romantisch, der Liegestuhl echt gemütlich und zum Küssen fehlte nur der Partner. Aber auch ohne Kuss war es ein schöner Abend in toller Atmosphäre.
Ganz gemütlich trudelten die Gäste zwischen 20.00 Uhr und 21.00 Uhr ein, suchten sich einen Sitzplatz und picknickten solange, bis die Dämmerung einsetze und die Filmvorführung beginnen konnte. Das Mitbringen von Essen und Getränken, Decken und Klappstühlen ist von den Veranstaltern ausdrücklich erwünscht. Wer aber eigenes Essen dabei hat, verpasst die leckeren Snacks. Außerdem wird durch den Getränkeverkauf das Sommerkino unterstützt.
Die Besucher des Sommerkinos konnten die Ausstellung im Kunstverein Braunschweig zwischen 19.00 Uhr und 21. Uhr kostenfrei besuchen. Wer Lust hatte, schloss sich um 20.30 Uhr der Kurzführung durch die Ausstellung an. Dirk Bell zeigt dort zur Zeit Bilder und Objekte, mit denen er sich an der Populär- und Subkultur abarbeitet.
Der Einlass zu den Sommerkino-Veranstaltungen startet jeweils ab 20.00 Uhr. Der Beginn der Filmvorführung richtet sich dabei stets nach der Dämmerung ( zwischen 21.00 Uhr und 21.30 Uhr). In diesem Jahr zeigt das Sommerkino noch folgendes Programm:
17. Juli 2014 | The Wizard of Oz |
31. Juli 2014 | Alien |
7. August 2014 | One Flew Over the Cuckoo’s Nest |
14. August 2014 | Bonnie and Clyde |
21. August 2014 | Wunschfilm |
(Artikelfoto: Aline Köhler)
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