Suchbegriff eingeben:

Sonnige Schnittchen

Update 2020: Das Café Schnittchen musste leider aus gesundheitlichen Gründen schließen. In der Sonnenstraße 14 hat nun das Café und Bäckerei Reyan eröffnet.

Bald gibt es für Saskia Deubel einen Grund mehr zu Lachen – dann, im November, feiert das Schnittchen einjähriges Bestehen. Das Schnittchen ist so etwas wie Saskias Baby – täglich steht sie in ihrem Café, schmiert Brote, belegt Brötchen, kocht Süppchen und backt besonders leckere Kuchen. Und bei meinen Besuchen ist es noch nicht passiert, dass das Lachen aus Saskias Gesicht verschwunden ist. Ob sie den Standort ihres Cafés wegen ihres sonnigen Gemüts ausgesucht hat? Er passt zumindest: Das Schnittchen befindet sich an der Sonnenstraße 14.

Das Café ist liebevoll eingerichtet, mit dem vielen Kiefernholz erinnert es an schwedisches Design. Brettchen dienen als Wanddekoration und als Tischkarten, auf den Tischen stehen frische Blumen, darüber hängen Blümchenlampen. Im Schnittchen gibt es viel Platz, klare Linien und stimmige Dekorationselemente. Was das Café auszeichnet, ist aber der gesunde Genuss aus regionalen und saisonalen Produkten. Zucker und Sahne dürfen hier höchstens zu Kuchen verarbeitet werden, Remoulade und Mayo haben die Küchengeräte noch nie gesehen. Dass die Snacks nicht nur schmecken, sondern auch noch gesund sind, gehört zum Konzept.

Im Schnittchen gibt es täglich belegte Brote und Brötchen, Kuchen und eine Suppe. Eine ausformulierte Speisekarte sucht man hier vergebens. „Das Angebot wechselt täglich, weil wir alles frisch zubereiten“, erzählt Saskia Deubel. „Mir war es von Anfang an wichtig, dass wir hier nur Snacks anbieten, die erstens gesund sind, die aber vor allem auch aus der Region kommen. Da muss man sich eben an den Garten anpassen: Das, was gerade wächst, wird verarbeitet.“ Sich dem Garten anpassen, das meint Saskia wörtlich. Der Großteil des verarbeiteten Gemüses stammt aus ihrem eigenen, großen Garten, der direkt an der Oker liegt. „Die Eier bringt meine Mitarbeiterin mit, denn sie lebt auf einen Bauernhof.“ Alles, was Saskia Deubel nicht selbst beisteuern kann, kauft sie in der Region ein, zum Beispiel im Bioladen oder vom nächsten Großbauern. Das Fleisch liefert ein Schlachter aus Wolfenbüttel, der darauf bedacht ist, keine Tiere zuzukaufen. Die Brötchen und das Brot backt ein Braunschweiger Traditionsbäcker. Saskia Deubel ist es wichtig, dass man im Schnittchen bewusst genießt.

Saskia Deubel und portioniert ihrer leckeren Apfel-Schoko-Crossies-Torte. Foto: BSM

Saskia Deubel und portioniert ihrer leckeren Apfel-Schoko-Crossies-Torte. Foto: BSM

Mit dem Café hat sich Saskia Deubel einen Lebenstraum erfüllt. Zwanzig Jahre lang hat sie als Ökotrophologin gearbeitet, davon allein fünfzehn bei einem weltweit agierenden Unternehmen als Ernährungsberaterin. Im eigenen Laden kann sie sich jetzt auf das konzentrieren, was ihr Spaß macht: Kochen, Backen, experimentieren und mit gesunden Snacks Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „An jeder Ecke kann man Snacks kaufen, aber gesunde findet man selten. Ich wollte Snacks anbieten, die leicht sind und nicht in die berühmte Fressmüdigkeit münden. Meine Mahlzeiten sollen den Gästen schmecken, leicht sein und trotzdem satt machen.“ Nachmittags, wenn das Café geschlossen ist, bereitet sie die Snacks für den kommenden Tag vor. Dann probiert Saskia etwas Neues aus oder greift auf Brotaufstriche zurück, die besonders beliebt sind. Eines ihrer vielen Lieblingsrezepte, passend zur Saison, verrät sie hier:

200 g Kürbis (z.B. Hokkaido),   1 kleine Zwiebel,   2 EL Butter,   5 EL Gemüsefond oder -brühe (aus dem Glas oder Instant),   2 EL Kürbiskerne,   2 EL Crème fraîche,   2 dünne Frühlingszwiebeln,   Salz,   Pfeffer,   1 Msp. Cayennepfeffer,   1–2 TL Kürbiskernöl (nach Belieben)

Den Kürbis gründlich waschen. Kerne und faseriges Inneres entfernen und das Fruchtfleisch mit Schale in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden.

Die Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin in 2–3 Min. bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Den Kürbis zugeben und 2–3 Min. mitdünsten. Die Brühe zufügen, aufkochen und die Kürbiswürfel zugedeckt bei milder Hitze in ca. 15 Min. weich garen.

Inzwischen die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie sich aufblasen. Vom Herd nehmen, in einer Schüssel etwas abkühlen lassen und fein hacken. 1–2 TL zum Garnieren beiseitestellen.

Die gegarten Kürbiswürfel etwas abkühlen lassen und durch die »Flotte Lotte« oder die Kartoffelpresse in eine Schüssel geben. Das Kürbispüree mit der Crème fraîche gut verrühren. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen, weiße und hellgrüne Teile in feine Würfel schneiden und bis auf 1 TL mit den Kürbiskernen unterrühren.

Das Kürbispüree mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und nach Belieben Kürbiskernöl abschmecken. Mit den übrigen Kürbiskernen und den Frühlingszwiebeln bestreuen. Vor dem Servieren im Kühlschrank ca. 30 Min. ziehen lassen. Der Kürbisaufstrich schmeckt besonders gut mit Vollkorn-Baguette, Ciabatta oder Schwarzbrot, er passt aber auch als Beigabe zu Ofen- oder Pellkartoffeln.

Ich werde das Rezept gleich zu Hause ausprobieren. Und falls es mir nicht gelingt, weiß ich ja, wo es Nachschub gibt.

(Artikelbild: BSM)

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert *. Bitte beachten Sie unsere Netiquette und unsere Datenschutzerklärung.