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Neues Gesicht in der Wendenstraße

Ich bin mit Andreas Hansen verabredet, dem Leiter der neuen Jugendherberge. Im Mai 2015 soll die Jugendherberge eröffnen, das vierstöckige Haupthaus prägt schon seit längerem das Straßenbild der Wendenstraße. Andreas Hansen empfängt mich vor der Eingangstür, denn eine Klingel gibt es noch nicht. Wir betreten die Eingangshalle mit dem großen Empfangstresen. Hier werden gerade Holzbänke an die Wand geschraubt, Lichter angebracht, überall liegen Werkzeug und Material bereit. Noch ist die Jugendherberge eine Baustelle. Doch das soll sich bis Anfang Mai ändern, denn dann werden die ersten Gäste einziehen.

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Jugendherbergsleiter Andreas Hansen. Foto: BSM

Schlafen Sie nachts noch ruhig, Herr Hansen, oder haben Sie Angst, dass die Jugendherberge nicht rechtzeitig fertig wird?
Ich schlafe noch, ja! (lacht). Ich glaube, ich bekomme eher tagsüber graue Haare, aber abends, wenn die Bauarbeiter weg sind, wird es hier ganz ruhig.

Wohnen Sie in der Jugendherberge?
Ja, zur Anfangszeit schon. Gerade jetzt und wenn die ersten Gäste da sind ist es sinnvoll, hier vor Ort zu sein.

Zurück zur Eingangsfrage: Laufen die Bauarbeiten nach Plan?
Ja, die Bauarbeiten laufen wie geplant. Ab Mai können die ersten Gäste kommen. Bislang hat sich als erste Gruppe eine Universität angemeldet, die hier ein Seminar veranstaltet.

Eine Seminargruppe? Mit was für Gästen rechnen Sie denn?
Die meisten Gäste werden wohl Seminargruppen sein, aber auch Schulklassen, die für ihre Klassenfahrten nach Braunschweig kommen. Und natürlich Familien, die am Wochenende oder in den Ferien die Stadt erkunden möchten. Dafür haben wir extra Familienzimmer, die zu kleinen ‚Appartements zusammengelegt werden können. So haben dort bis zu sieben Personen Platz. Sonst sind wir mit vielen Vierbettzimmern für die Schulklassen ausgestattet, aber auch mit Dreibettzimmern und Zweibettzimmern.

Das wichtigste in diesem Dreibettzimmer steht schon: das Bett. Alle Möbel in der Jugendherberge sind aus hochwertigem Holz, die Zimmer hell und farbenfroh gestaltet. Der letzte Feinschliff erfolgt kurz vor der Eröffnung. Foto: BSM

Das wichtigste in diesem Dreibettzimmer steht schon: das Bett. Alle Möbel in der Jugendherberge sind aus hochwertigem Holz, die Zimmer hell und farbenfroh gestaltet. Der letzte Feinschliff erfolgt kurz vor der Eröffnung. Foto: BSM

In der Jugendherberge finden bis zu 161 Gäste Platz in Mehrbettzimmern mit eigenen Sanitäranlagen. Eine lange Schlange vor der Etagendusche wird man hier also nicht finden. Die Jugendherberge ist selbstverständlich barrierefrei und sieben von den 34 Vierbettzimmern sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Eingerichtet sind die Zimmer mit hochwertigen Holzmöbeln, die Zimmer im freundlichen hellgrün und weiß gestrichen. Für Tagungen und Seminare stehen fünf Seminarräume für unterschiedliche Gruppengrößen zur Verfügung. Vom Speisesaal aus haben die Herbergsgäste einen direkten Blick auf den Inselwall und die Oker.

Ich erinnere mich noch an Spaghetti Bolognese und Kartoffelbrei als Speisen auf den Klassenfahrten. Was wird denn bei Ihnen gekocht?
Wir versuchen schon lecker zu kochen, vor allem aber gesund und regional. Klar wird es auch mal Spaghetti Bolognese geben, aber nicht jeden Tag.

Wie wird man eigentlich Jugendherbergsleiter, Herr Hansen?
Ganz einfach über eine Bewerbung. Man muss sich natürlich spezifizieren, zum Beispiel auf das Hotelgewerbe und auch auf die Jugendlichen, mit denen man zusammenarbeitet. Neben meiner fachlichen Ausbildung war ich jahrelang in der katholischen Jugendarbeit tätig und habe bei Jugendfreizeiten unterstützt. Diese Erfahrung ist schon wichtig.

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Der Ausblick aus dem Übergang zwischen Gebäude A und Gebäude B. Hier wird deutlich, wie nah die Jugendherberge am Stadtgeschehen ist. Foto: BSM

Warum ist die Jugendherberge aus Ihrer Sicht eine Bereicherung für Braunschweig?
Weil sie den Schulklassen und Seminarteilnehmern Gemeinschaft bietet. Wir wollen den Gästen die Möglichkeit geben, Gemeinschaft zu erleben und das nicht wie in einem Hotel, sondern bestenfalls über fünf Tage beim gemeinsamen Essen, Wohnen und Erleben. Wir werden auch ein Freizeitprogramm über externe erlebnispädagogische Anbieter zur Verfügung stellen.

Zum Schluss noch eine Frage: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf ein heißes Bad (lacht). Nein, darauf, dass der erste Gast eingecheckt hat, dass der Baustaub weg ist und wir endlich mit unserer eigentlichen Aufgabe – Gästen eine Herberge zu bieten – beginnen können.

Herr Hansen, Vielen Dank für das Gespräch!

 

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