Eine weiße Nougat-Schokoladentafel hat mich letzte Woche dazu gebracht, über mein Kaufverhalten nachzudenken. Die Tafel war ein Geschenk, kaum mehr als eine kleine Aufmerksamkeit. Was sie aber so besonders machte: Auf der Verpackungen prangten die Worte „vegan“ und „fairtrade“. Dabei ernähre ich mich eigentlich gar nicht vegan und ehrlich gesagt habe ich mir bisher auch wenig Gedanken darüber gemacht, ob die Schoki, die ich abends beim Fernsehen futtere, fair gehandelt wurde oder nicht. Aber vielleicht sollte ich das ja?
Schließlich geht nicht nur mein Schokoladentafel-Schenker, sondern auch die Stadt, in der ich arbeite, mit gutem Beispiel voran. Seit 2014 ist Braunschweig Fairtrade-Stadt und hat sich damit verpflichtet, das Bewusstsein für fairen Handel zu stärken und den Vertrieb fairer Produkte voranzubringen. Das äußert sich beispielsweise darin, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade-Kaffee serviert wird und Bildungseinrichtungen das Thema „Fairer Handel“ verstärkt behandeln. Aber was bedeutet das jetzt für mich? Wie einfach ist es in der Löwenstadt, fair gehandelte Produkte zu bekommen?
Zahlreiche Geschäfte in Braunschweig verkaufen mittlerweile Fairtrade-Produkte. Das geht weit über die Klassiker wie Bananen und Orangensaft hinaus. Contigo am Ringerbrunnen bietet zum Beispiel neben frisch geröstetem Bio-Kaffee auch fair gehandelten Schmuck, Taschen, Kerzen, Keramik und zahlreiche weitere Produkte aus der ganzen Welt an.
Jojeco im Magniviertel hat sich ganz der fairen Mode verschrieben. Von der Unterhose über Jeans bis hin zum Strickpullover gibt es hier ausschließlich Produkte die nachhaltig, fair und ökologisch produziert wurden und dabei richtig gut aussehen. Wer bei Fairtrade-Mode an schlapprige Shirts und unförmige Baumwollhosen denkt, wird große Augen machen, wenn er bei Jojeco vorbeischaut.
Das Thema Fairtrade in den Köpfen der Braunschweigerinnen und Braunschweiger zu verankern, ist auch das Ziel des Vereins „Fair in Braunschweig“. So vertreibt der Verein beispielsweise Braunschweig-Kaffee und Braunschweig-Schokolade, die unter fairen Umweltbedingungen und sozialen Gesichtspunkten produziert wurden. Beides ist in der Touristinfo, Kleine Burg 14, und an zahlreichen weiteren Verkaufsstellen in der gesamten Stadt erhältlich.
Klingt doch so, als wäre es ganz einfach, bewusst und mit gutem Gewissen einzukaufen, oder? Leider sind Schlagworte wie „fair gehandelt“ und „nachhaltig“ mittlerweile so „angesagt“, dass zahlreiche Siegel auf den Produktverpackungen zu finden sind, die nicht immer halten, was sie versprechen. Aus diesem Grund wurde auf eine Initiative der Bundesregierung hin eine App entwickelt, die Umwelt- und Sozialsiegel einscannt, erklärt und nach den Kriterien Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit bewertet. Alle Informationen zu den Siegeln sind auch online abrufbar unter www.siegelklarheit.de.
Titelbild: BSM
Stefanie Sabotta
Hallo Manorainjan,
vielen Dank für den Hinweis. Wir haben die fehlende Verlinkung ergänzt.
Manorainjan
Und warum ist
http://www.siegelklarheit.de
nicht als anklickbarer Link ausgeführt?