Die Braunschweiger Band Neoton hat für dieses Jahr etwas Besonderes vor: Mit ihrem Projekt Plusminus 365 dokumentieren die vier Musiker Marc, Martin, Flo und Tim ihren Plan, in diesem Jahr eine CD mit drei Songs herauszubringen. Von Songentwicklung, über Studiosuche bis Artwork – die Jungs lassen uns per Videos am gesamten Prozess teilhaben. Seit dem 1. Januar laden die Bandmitglieder jeden Samstag ein Video auf ihren Yotube-Kanal hoch und dokumentieren so den aktuellen Stand der Dinge. Ich spreche mit Marc, Martin und Flo über das Bandleben und ihr Projekt.
Erzählt doch mal ein bisschen von euch, wer seid ihr, seit wann gibt es euch?
Martin: Neoton gibt es seit Mitte 2009, wir haben uns eher durch Zufall kennengelernt. Tim und Flo kannten sich schon aus anderen Bands, Marc und ich sind über Kleinanzeigen und Musikerforen zur Band dazugekommen. Wir haben recht schnell gemerkt, dass passt nicht nur musikalisch, das passt auch menschlich. Deswegen gibt es uns auch in genau derselben Konstellation wie vor sechs Jahren. Unsere ersten Gigs kamen nach ein paar Montane, der erste war im Heidberg, dann in der Schuntille und in anderen Clubs in der Region. 2011 haben wir unsere erste EP veröffentlich, danach ein paar Lieder für Sampler geschrieben. Drei Jahre später folgte unser erstes Album „Negativitätstheorie“. Und jetzt mit unserem Projekt Plusminus 365 wollen wir die nächste CD-Veröffentlichung mit dem Video-Projekt begleiten.
Was hat euch denn dazu bewegt, dieses Projekt ins Leben zu rufen?
Martin: Das war eher eine spontane Idee von Tim und Marc. Ich war, ehrlich gesagt, anfangs eher skeptisch, ob das wirklich so gut ist … Mittlerweile bin ich aber überzeugt von unserem Projekt! (lacht).
Sänger Tim ist erkrankt und kann beim Interview nicht dabei sein. Er wird per Whatsapp dazu geschaltet.
Tim (per Whatsapp): Wir wollen Fans und Interessierten Einblick geben, was hinter einer CD-Produktion steckt. Da gibt es kein Drehbuch, in dem wir unsere Schritte planen. Mit dem Titel des Projektes wollen wir auch zeigen, dass wir plus / minus 365 Tage an unserer CD arbeiten: Songs entwickeln, ein Studio und Tontechnik suchen, Werbung machen für Konzerte, das Artwork der CD vorbereiten – und damit zähle ich nur ein paar Dinge auf.
Martin: Für uns ist das Projekt ein Ausprobieren und wir sind selbst gespannt, wie es sich weiterentwickelt. Unsere Maßgabe ist es auch, zu zeigen, was uns völlig misslingt oder was nicht so ganz glatt läuft. Letzte Woche haben wir zum Beispiel festgestellt, dass es echt schwierig wird, ein Studio zu finden. Denn nicht nur wir vier müssen Zeit haben, sondern auch der Techniker und das Tonstudio. Zum Glück konnten wir nach langem Hin und Her einen Termin mit unserem Tontechniker absprechen, jetzt brauchen wir nur noch ein Studio.
Ihr lasst die Fans an allen Phasen der CD-Entwicklung teilhaben. Was sind denn eure Lieblingsphasen?
Martin: Durch das Video-Projekt können wir hinter unsere eigenen Kulissen blicken. Wir sehen, welche Ideen die anderen zwischen den Proben haben. Das ist auch für uns ganz neu, hier entwickelt sich gerade im Zusammenspiel viel. Und man stellt durch das Video-Projekt fest, in welchen Situationen im Alltag wir uns mit den Songs beschäftigen, wo uns Ideen zu Songs kommen. Das war uns vorher auch nicht so klar.
Marc: Man lebt die Band viel bewusster (lacht).
Wo holt ihr euch die Inspiration für eure Songs her?
Marc: Meistens ist man irgendwo unterwegs, hört vielleicht eine Melodie, die man gut findet. Bei mir ist es so, dass ich diese Melodie dann immer mehr verändere und eigene Ideen mit reinbringe und ausarbeite. Viel entsteht auch im Zusammenspiel mit den anderen Bandmitgliedern bei der Probe. Und wenn man einmal den Flow hat, dann läuft es!
Martin: Wir haben ja den Flo (lacht)! Im Ernst: Wir setzen uns mit allen Ideen auseinander, probieren aus. Jeder denkt die Instrumente des anderen mit – so können wir immer das bestmögliche Ergebnis erreichen.
Bekommt ihr denn auch Vorschläge von euren Fans?
Marc: Demnächst bestimmt (lacht). Wäre schön, unser Projekt soll ja auch interaktiv sein.
Martin: Es ist ein Experiment im eigentlichen Sinne. Und wenn uns auf dem Weg neue Aspekte über den Weg laufen, die wir bisher nicht auf dem Schirm hatten, umso besser. Wie es sich entwickelt, ist es gut!
Und worauf können sich die Fans noch in diesem Jahr freuen?
Marc: Auf uns!
Martin: Jede Woche ein Video!
(beide lachen)
Neoton spielt natürlich nicht nur ihr Release-Konzert am Ende des Jahres, auf ihren Weg dorthin sind sie häufiger bei Konzerten zu sehen, zum Beispiel am 4. März in der Schuntille. Ihren Weg zur fertigen CD lässt sich jeden Samstag auf Youtube verfolgen.
Ich bin gespannt, wie das fertige Ergebnis klingen wird und drücke Flo, Marc, Tim und Martin die Daumen für ihren weiteren Weg!
Beitragsbild: Simon Zoltan
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