Ein Festival im schönen Riddagshausen – klingt prima! Und geheimnisvoll: HEX. Aber was bedeutet das? Der Name hat nichts mit Hexen zu tun (was angesichts der geschichtsträchtigen Gemäuer in Riddagshausen nicht ganz abwegig wäre), er steht auch nicht für den Harz-Elbe-Express oder die griechische Zahl Hex (sechs). HEX bedeutet hier „hopes and expectations“ und zielt auf die Hoffnungen und Erwartungen ab, die jeder von uns an die Zukunft hat. Denn das HEX-Festival ist ein Zukunftsfestival. Das erste seiner Art in Braunschweig.
Vom 4. bis 8. Juli werden jeweils ab 19:00 Uhr Zukunftsthemen, die hochaktuell sind, mit hochkarätigen Gästen diskutiert: Da geht es am ersten Abend um den Klimawandel, gefolgt von der Zukunft der Wirtschaft und am dritten Tag steht die Frage im Raum, ob K. I. auch Kunst kann. Weiter geht es mit dem Darknet und schließt mit dem Thema Wahrheit und Wissenschaft. Alles sehr spannend! Und die Speaker erst: Expert:innen, zum Teil bekannt aus Funk und Fernsehen. Das alles findet Open Air rund um die Klosterkirche in Riddagshausen statt, in den grünen Gärten des MMI (Marketing Management Institut). Die alten Gemäuer sollen zu neuen Gedanken anregen.
Spannende Diskussionen mit hochkarätigen Gästen
So diskutieren zum Thema „Make The World Green Again!“ am 4. Juli mit der Autorin und Herausgeberin Tatjana Schneider die ehemalige UN-Jugenddelegierte und Initiatorin der Klimakampagne „All in for Climate Action“, Rebecca Freitag, und der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Niko Paech verschiedene Aspekte des Klimawandels. Mit der Gleichung „Zukunft = Wirtschaft, Zukunft = Mensch?“ beschäftigen sich am 5. Juli der Wirtschaftsphilosoph und Spiegel-Bestseller-Autor Anders Indset, die Zukunftsforscherin Stefanie Ollenburg und Lucas Buchholz, der einige Zeit beim indigenen Volk der Kogi in Kolumbien gelebt hat.
„Kann K. I. Kunst?“ fragen sich am dritten Festivalabend (6. Juli) der Rapper Samy Deluxe, Matthias Röder, der mittels einer künstlichen Intelligenz (K. I.) Beethovens zehnte vervollständigt hat sowie die Songschreiberin Jovanka von Wilsdorf und der promovierte Musik- und K.I.-Forscher Stephan Baumann. Dann wird tief ins Darknet eingetaucht: Das „Wild Wild Web“ beleuchten Sascha Lobo, der führende Autor zur Digitalisierung in Deutschland mit dem markanten roten Iro, Prof. Dr. Ina Schiering von der Ostfalia am 7. Juli, zusammen mit Isabelle Ewald und Catrin Schröder-Jaross vom Cybercrime-Podcast „Mind the Tech“, die für das geneigte Publikum live eine Reise ins Darknet anbieten. Und schließlich geht es am 8. Juli in den Endspurt mit „Wahrheit & Wissenschaft“, wo Moderator und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, die Braunschweiger Virologin Prof. Dr. Melanie Brinkmann und die Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Monika Taddicken der Frage nachgehen, ob der Wissenschaft eine Vertrauenskrise droht.
Wie das Zukunftsfestival entstand
Aber wie sind Babak Khosrawi-Rad von der Agentur eventives und Paul Kunze von Applaus Kulturproduktionen überhaupt darauf gekommen, genau hier ein Zukunftsfestival zu veranstalten? Khosrawi-Rad erzählt, dass sie schon seit zwei Jahren überlegt haben, was das Alleinstellungsmerkmal in Braunschweig sei und ihnen dabei die gut vernetzte Wissenschaftslandschaft ins Auge fiel. „Hier wird täglich an der Zukunft gearbeitet. Das möchten wir unterhaltsam auf die Bühne bringen und erlebbar machen“, ergänzt Paul Kunze. „Außerdem wollten wir etwas outdoor im schönen Riddagshausen veranstalten“, verrät Babak Khosrawi-Rad, da kamen also die beiden Ideen zusammen und das neue Format war geboren. Aber neben den beiden Veranstaltungsprofis gibt es noch weitere Partner: Die VW Financial Services konnte als Hauptsponsor gewonnen werden und auch das Haus der Wissenschaft war sofort mit dabei. Beide hätte das Motto „Open Air und Open Minded“ sofort überzeugt.
Es steckt natürlich noch viel mehr dahinter, erläutert Khosrawi-Rad: „Wir haben ein großes informelles Netzwerk, das immer wieder zusammen kam. Am Anfang stand nur ein Konzept. Aber erst, als wir alle Partner an Bord hatten, kam so richtig Drive in die Sache.“ Und dann wurde aus dem Konzept ein richtiges Projekt. „Gerade beim ersten Mal ist die Entwicklung eines neuen Formats Fluch und Segen zugleich: Es ist sehr viel Arbeit, aber man lernt eben auch sehr viel.“ Und Kunze ergänzt, was das Besondere an diesem Zukunftsfestival ist: „Beim HEX kommen einmalige Konstellationen von regionalen und nationalen Expertinnen und Experten zusammen, die in exklusivem Rahmen ohne Kameras intensiv und konstruktiv Zukunftsfragen diskutieren. Jeder Abend wird absolut einmalig.“
Künstliche Intelligenz und Kunst – darauf freuen sich die Veranstalter am meisten
Und worauf freuen sich Babak Khosrawi-Rad und Paul Kunze am meisten? Da sind sich beide einig. Sowohl Paul freut sich auf „Kann K. I. Kunst?“ als auch Babak: „Als alter Hip-Hop-Fan freue ich mich natürlich besonders auf Samy Deluxe und die Diskussion, wie digitale Kunst die Gesellschaft verändert und wo die technischen Grenzen liegen. Kann eine künstliche Intelligenz wirklich eine Sinfonie zu Ende schreiben?“ Aber auch das brandaktuelle Thema der Wahrheit in der Wissenschaft interessiert ihn sehr, gerade in Bezug auf Corona-Leugner, Wissenschaftskritiker etc. „Sehr spannend finde ich die Frage, was muss Wissenschaft in der Kommunikation noch lernen – und die Diskussion darum mit Ranga Yogeshwar und Melanie Brinkmann.“
Last but not least interessiert mich, welche Erwartungen die beiden Veranstalter an das Festival haben. Paul Kunze: „Der Festival-Titel ist ja eine Abkürzung für ‚Hoffnungen und Erwartungen‘. Ich erwarte, dass die fünf Veranstaltungen lehrreich, spannend und unterhaltsam sind. Ich hoffe, dass sich das Format in den kommenden Jahren in der Region etabliert.“ Und in dieselbe Kerbe schlägt auch Babak Khosrawi-Rad: „Ich erwarte, dass wir das Festival zum Leben erwecken, dass wir alle daran weiterdenken. Und ich hoffe auf gutes Wetter!“, schmunzelt er noch. Meine Daumen sind dafür natürlich gedrückt!
Das ganze Programm gibt es unter https://hexfestival.de.
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