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In Braunschweig braut sich was zusammen

Ob gemütlich mit Freunden im Biergarten, beim Fußballgucken in der Kneipe oder zu einem leckeren Essen: Bier schmeckt mir eigentlich immer. Und da bin ich nicht die einzige, schließlich gehört das Bier zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Kein Wunder, gibt es doch so viele verschiedene, dass fast für jeden eins dabei ist. Und alle sind nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut: ob Pils, Alkoholfrei, Starkbier oder Alt.

1516 hat der bayrische Herzog Wilhelm IV. das Reinheitsgebot erlassen und erklärt: „Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.“ Dass es sich bei der Gerste um Gerstenmalz handelt, wurde später eingefügt, ebenso wie die Zutat Hefe, die damals noch nicht bekannt war. Mit diesen Änderungen wurde das Gebot bis heute fortgeschrieben und gilt damit als die älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetzgebung.

Braunschweiger Bierspezialität? Mumme!

Auch in der Löwenstadt reicht die regionale Braukunst zurück bis ins Mittelalter. Rund 300 Brauhäuser gab es damals, die unter anderem die bekannte Braunschweiger Mumme herstellten. Früher ein schwach bis stark alkoholhaltiges Bier, wird der dickflüssige Malzextrakt heute vor allem zum Verfeinern von Speisen und Getränken verwendet und ist in vielen Varianten erhältlich. Mumme-Bier gehört aber nach wie vor zur Produktpalette der Mumme-Brauerei H. Nettelbeck KG.

Ein Wolters, bitte!

Schon seit 1627 gibt es in Braunschweig die Großbrauerei Hofbrauhaus Wolters. Sie ist die größte Privatbrauerei Niedersachsens und legt viel Wert auf regionale Tradition, nicht nur als Partner von Eintracht Braunschweig, sondern auch bei der Namenswahl für ihre Biersorten: Das Schwarzbier Schwarzer Herzog ist nach dem Braunschweiger Herzog Friedrich Wilhelm benannt, während das Pils Prinzensud seine Namen zu Ehren der Braunschweiger Karnevalsgesellschaften erhielt. Außerdem vertreibt das Unternehmen seine Biersorten auch schwerpunktmäßig im Umkreis von rund 70 Kilometern um Braunschweig. Bei so viel Traditionsreichtum, was mag da wohl das Markenzeichen von Wolters sein? Na klar, ein Löwe, beziehungsweise sogar zwei, zumindest auf den Bierflaschen, die das Kleine Staatswappen des Herzogtums Braunschweig ziert.

Auf ins Schadt’s!

Das Schadt’s Brauerei Gasthaus bietet seit 1985 Erlebnisbrauerei an. Glänzende Kupferkessel stehen dekorativ im Schankraum, sind dank des Edelstahlkerns aber nicht nur Attrappen. Frisch gebrautes Schadt’s Pilsener und Weizen sowie Saisonbiere, wie das Maibock oder Märzen, stehen hier auf der Speisekarte. Von der Frische können sich Freunde des Gerstensaftes dann auch direkt selbst überzeugen und geführt vom Braumeister die private Brauerei besichtigen.

Grab the crab!

Ein vergleichsweise junges Braunschweiger Bier gibt es von Crabbs, das Bier mit der Krabbe. Abgeleitet von „Craft Beer BS“ hat sich aus dem Namen das Krabbenlogo entwickelt. 2015 schloss sich das Bier-Kollektiv zusammen und schon im Sommer brachte es sein erstes Bier heraus, das Crab Nr. 1, ein fruchtiges Pale Ale. Gebraut wird das obergärige, helle Bier mit Citra-Hopfen und bekommt so eine Note, die nach Grapefruit und Zitrusfrüchten schmeckt. Ein spezielles Bier, das trotzdem dem Reinheitsgebot entspricht, wie eine Autorin von meine-Region.de bereits herausfand. Speziell sind auch die anderen Biersorten von Crabbs: das Oker Delta, ein Weizenbier mit Aromahopfen, das Südsee IPA, ein India Pale Ale, und das Braunschweiger Alt, ein obergäriges Bier in der Tradition Braunschweiger Altbiere.

3. Braunschweiger Bierfest

Was aus nur vier Zutaten doch für unterschiedliche Biere entstehen können! Wer Lust auf ein abwechslungsreiches Bierangebot bekommen hat, ist beim 3. Braunschweiger Bierfest am Wochenende genau richtig. Vom 4. bis zum 6. August gibt es auf dem Platz der Deutschen Einheit zahlreiche unterschiedliche Sorten, dazu Live-Musik an den Abenden.

Mehr über die Biergeschichte der Löwenstadt lässt sich mit einer Bierführung erfahren, bei der neben drei Biersorten auch die Braunschweiger Mumme verköstigt werden kann. Da bleibt mir nur noch eins zu sagen: Zum Wohl!

Beitragsbild: BSM / Hauke Wiedermann

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