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Das Ziel: Kultur neu zu definieren

Die Stadtfinder. Ein Name, der treffender nicht sein könnte. Ich entdecke die Stadt, während ich an einer Veranstaltung teilnehme, die sta(d)ttfindet. Nomen est Omen. Jetzt steht die zweite Folge der Stadtfinder vor der Tür und ich treffe mich mit den sechs Stadtfindern, um mehr über sie und ihr Projekt zu erfahren. Ich hoffe natürlich, dass sie mir etwas über das Programm erzählen werden, denn darüber hüllen sie sich auf ihrer Facebookseite noch in Schweigen.

Die Stadtfinder sind Sara Ibendahl, Christo Camillo Czichy, Christian Cordes, Stephen Dietl, Jan Engelken und Stefan Zeuke. Dem regelmäßigen Blogleser werden die Namen schon in unserem Blog begegnet sein und das ist auch kein Zufall: Die Stadtfinder sind jeder für sich in der regionalen Kultur- und Kreativszene sehr gut vernetzt und bereichern sie mit ihren eigenen Projekten. Christo Camillo Czichy und Sara Ibendahl machen das Projekt beste3000.tv, Christian Cordes organisiert unter anderem das Barcamp Braunschweig und ist Geschäftsführer des Schiller40 Coworking Space in Wolfsburg, Stefan Zeuke ist Inhaber des KingKingShops und macht mit beim einRaum5-7 und Jan Engelken und Stephen Dietl kennen Sie vom kulturblog38 und als Autoren für dieses Blog. Im April 2014 haben sie sich zusammengesetzt, eine Frist von 6 Wochen gesetzt und die erste Folge der Stadtfinder auf die Beine gestellt.

Die Stadtfinder IMG005 (c) Stephen Dietl, kulturblog38.net

Am 24. März wird diese Frage hoffentlich beantwortet sein. Foto: Stephen Dietl

Die Idee zu dem Veranstaltungsformat kam eher zufällig. Alle sechs hatten das Gefühl, an den immer gleichen Orten auf die immer gleichen Gesichter zu treffen. Diesen Umstand wollten sie ändern, sie wollten einem heterogenen Publikum niederschwellig Kulturformate und -orte näherbringen, Menschen in Kontakt bringen, die sich sonst nicht auf Veranstaltungen getroffen hätten. Deshalb ist bei jeder Folge Stadtfinder, wie die sie ihre Veranstaltungen nennen, für jeden etwas dabei.

Was genau, weiß der Besucher vorher nicht – das bleibt streng geheim. Nicht einmal mir wollen sie verraten, welche Programmpunkte es geben wird – obwohl ich mehrmals beteuere, niemandem etwas zu sagen. Es hilft nichts, kein Künstler ist aus Christian Cordes und Jan Engelken herauszubekommen, keine Location. Nur der Startort wird verraten: der Magni-Kirchplatz. Und dass es von dort zu Fuß weiter durch die Stadt geht. An mehreren Orten in der Stadt wird Halt gemacht und jeweils ein Künstler wird dort etwas zeigen, vortragen, spielen.

Die Stadtfinder IMG001 (c) Stephen Dietl, kulturblog38.net

Die erste Folge der Stadtfinder führte die Teilnehmer entlang der Oker. Foto: Stephen Dietl.

Nun muss ich zugeben, dass ich nicht ganz unvorbereitet zu den Stadtfindern gehe. Die erste Folge im Juli 2014 habe ich mit meinen Freunden als Gast besucht. Damals wurden wir von den Stadtfindern entlang der Oker geführt, Marcel Pollex hat einige seiner Text vorgelesen, Ulf Hartmann neue Lieder gesungen, Thomas Hirche mit uns improvisiert und zum Ende gab es Würstchen, Getränke und nette Gespräche im Garten des BBK. Zu dem Zeitpunkt kannte ich weder Marcel Pollex noch Ulf Hartmann und ich hatte auch noch kein Stück im KULT-Theater gesehen. Ziel erreicht?

„Auf jeden Fall! Wir wollen das kulturelle Potenzial der Stadt zeigen“, erklärt Christian Cordes. „Wenn man Kultur in Braunschweig erleben möchte, muss es nicht immer das Staatstheater oder die Kulturnacht sein. Die Stadtfinder sind ein Format jenseits der etablierten Veranstaltungen.“ Jan Engelken ergänzt: „Die Stadtfinder sind eine ungezwungene Netzwerkveranstaltung: Wir bringen Menschen und Kultur zusammen und Menschen untereinander. Keiner muss netzwerken, aber wir schaffen Austauschmöglichkeiten. Gedanklich über die Künstler und Orte, die wir besuchen, und örtlich über die gemeinsamen Abschlussveranstaltung.“

Ohne dass sie wussten, worauf sie sich einließen, nahmen bei der ersten Folge Stadtfinder rund 80 Personen teil. Foto: Stephen Dietl

Ohne dass sie wussten, worauf sie sich einließen, nahmen bei der ersten Folge Stadtfinder rund 80 Personen teil. Foto: Stephen Dietl

Die Rundgänge durch die Stadt zeigen die kulturelle Vielfalt, sind aber alles andere als beliebig. Als roter Faden zog sich durch die erste Folge die Oker, in der zweiten Folge dreht sich alles um Gegensätze. So viel verraten sie mir dann doch.

„Die Herausforderung ist und wird sein, die Stadtfinder immer wieder neu zu erfinden. Wir wollen weiterhin herausfinden, was Braunschweig zu bieten hat und das möglichst auf eine neue, erfrischende Art und Weise“, sagt Christian Cordes. „Die positive und überwältigende Resonanz auf die erste Folge macht uns auch ein wenig stolz. Wir wollen ja kein Geld damit verdienen, sondern eine Veranstaltung auf die Straße bringen, die wir selbst cool finden.“ Jan Engelken ergänzt: „Ganz ohne finanziellem Aufwand geht es natürlich nicht, deshalb sind wir auf Menschen und Institutionen angewiesen, die uns finanzielle Hilfe geben. Bei der zweiten Folge unterstützt uns zum Beispiel die Braunschweigische Stiftung.“

Weitermachen wollen die Stadtfinder auf jeden Fall. Und ich werde mich in Geduld üben müssen, bis ich am 24. März 2015 endlich herausfinde, welche kulturellen Schätze die Stadtfinder dieses Mal aus der Braunschweiger Szene ausgegraben haben.

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Information

Stadtfinder – Folge 2
Treffpunkt: Magni-Kirchplatz
Uhrzeit: 19.00 Uhr

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