Frei nach Goethes Osterspaziergang aus Faust. Der Tragödie erster Teil Frühlingsimpressionen aus der Löwenstadt.
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick …
Foto: Gerald Grote
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Foto: Thomas Hackenberg
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Foto: Gerald Grote
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben …
Foto: Gerald Grote
Doch an Blumen fehlt´s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Foto: Gerald Grote
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Foto: Gerald Grote
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden, Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Foto: Gerald Grote
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt …
Foto: Gerald Grote
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Foto: Gerald Grote
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Foto: Gerald Grote
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein!
Foto: Sascha Gramann
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